Die verstopfte Kanalisation in Čepin bei Osijek wurde Mitarbeitern der örtlichen Wasserwerke zum tödlichen Verhängnis. Der Arbeitstrupp, bestehend aus sechs Männern, sollte sieben Meter tief in die Abwasserleitung hinuntersteigen, um Reinigungsarbeiten durchzuführen. Ein Gitter war durch Abfälle verlegt, was zu Überschwemmungen in den benachbarten Häusern geführt hatte.

Als der erste Arbeiter in die Kanalisation einstieg, fiel er bewusstlos in die Tiefe. Die Behörden gehen nach bisherigen Ermittlungen davon aus, dass sich Methan gebildet hatte – ein besonders tückisches Gas, da es farb- und geruchlos ist. Ein zweiter Arbeiter wollte ihm zu Hilfe eilen – und wurde ebenfalls ohnmächtig. So erging es auch dem dritten und dem vierten Kollegen. Erst der fünfte Kanalarbeiter konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen und Hilfe herbeiholen.

Feuerwehrleute drangen mit Atemschutzgeräten in die Kanalisation vor. Das Wasserwerk musste aber erst den Wasserstand absenken, damit die Helfer die im Morast versunkenen Verunglückten überhaupt finden konnten. Zwei Arbeiter konnten nur noch tot geborgen werden, die beiden anderen wurden in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert, wo einer von ihnen jedoch verstarb. Der fünfte Arbeiter erlitt einen schweren Schock und musste ebenfalls in Spitalsbehandlung.

Der sechste Kanalarbeiter hatte von der Tragödie zunächst gar nichts mitbekommen. Er war, nachdem der Trupp vor Arbeitsbeginn gemeinsam Kaffee getrunken hatte, noch in die Bäckerei gegangen, um einzukaufen.