Von Russland übermittelte Radaraufzeichnungen haben den niederländischen Ermittlern bei der Aufklärung des Abschusses eines malaysischen Passagierflugzeugs über der Ostukraine bisher nicht weitergeholfen. Die Daten seien im Oktober in einem Format geliefert worden, das vom internationalen Standard abweiche, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Samstag in Amsterdam.

"Es sind noch weitere Informationen nötig, um die Bedeutung der Radarbilder gut verstehen zu können", sagt er. Russland hatte die Daten übergeben - kurz nach der Veröffentlichung eines Berichts vom September 2016, in dem niederländische Sonderermittler Moskau für den Abschuss des Fluges MH17 der Malaysia Airlines verantwortlich gemacht hatten. Die Maschine war im Juli 2014 über der Ostukraine mit einer Rakete abgeschossen worden. Alle 298 Menschen an Bord starben.

Den niederländischen Ermittlungen zufolge gibt es Beweise dafür, dass eine Rakete samt Abschussrampe aus Russland in die Ostukraine gebracht und dort von einem Gebiet unter Kontrolle pro-russischer Separatisten auf die Passagiermaschine abgefeuert worden sei. Anschließend sei das Waffensystem sofort wieder nach Russland zurückgeschafft worden. Russland hat stets bestritten, mit dem Abschuss irgendetwas zu tun zu haben.