In Nigeria sind mindestens 18 Menschen an einer mysteriösen Krankheit gestorben. Die Betroffenen litten unter Kopfschmerzen, verschwommener Sicht und Bewusstlosigkeit und starben binnen eines Tages nach Ausbruch der Krankheit, wie die Behörden am Samstag mitteilten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht von einer Vergiftung mit Pflanzenschutzmitteln als Ursache für die Todesfälle aus.
Ausbruch im Südosten
Nach Behördenangaben brach die Krankheit Anfang der Woche in der Stadt Ode-Irele im Südosten des Landes aus. Neben den 18 Todesfällen seien weitere fünf Menschen erkrankt, sagte der Chef der Gesundheitsbehörde des Staates Ondo, Dayo Adeyanju.
In Labortests wurden nach Angaben eines Regierungssprechers von Ondo Ebola oder andere bekannte Viren ausgeschlossen. Gesundheitsexperten unter anderem von der WHO reisten nach Ode-Irele, um die Todesfälle zu untersuchen. Blut- und Urinproben wurden in der Universitätsklinik in Lagos analysiert.
Tests bislang negativ
Ein WHO-Sprecher teilte am Sonntag im Kurznachrichtendienst Twitter mit, alle Tests auf eine Infektion mit Viren oder Bakterien seien negativ ausgefallen. Derzeit werde vermutet, dass eine Vergiftung mit Pflanzenschutzmitteln für die Todesfälle verantwortlich sei. Wie sich die Betroffenen die mutmaßlichen Vergiftungen zugezogen haben könnten, teilte die WHO nicht mit.
Angesichts der Ebola-Epidemie in Westafrika hatte es zunächst Befürchtungen einer neuen Krankheit in der Region gegeben. Seit Anfang 2014 starben mehr als 10.600 Menschen am Ebola-Virus, die meisten davon in den drei westafrikanischen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea. Nigeria hingegen war von der hochansteckenden Krankheit weitgehend verschont geblieben.