Pünktlich zu Weihnachten hat sich Spaniens Prinzessin Leonor ihr schönstes Geschenk selbst gemacht – und das in luftigen Höhen: Die 20-Jährige absolvierte nach monatelangem Training an der traditionsreichen Luftwaffenakademie im südspanischen Ort San Javier ihren ersten Solo-Flug als Pilotin des spanischen Militärs. Ein Meilenstein für eine Prinzessin, die ihre großen Karrieresprünge noch vor sich hat.
Leonor will hoch hinaus, nicht nur in der Luft. Das Pilotinnendasein steht demnach für mehr. Mit ihrer Militärausbildung, die Leonor schon als 17-Jährige im Sommer 2023 begann, wird die älteste Königstochter auf ihre künftige Rolle als Staatsoberhaupt vorbereitet. Ihr erstes Militärjahr verbrachte sie bei den Landstreitkräften, das zweite Jahr bei der Marine. Im Sommer 2025 begann sie schließlich ihre Schulung bei der Luftwaffe, bei der sie noch bis Mitte 2026 ihren Dienst versieht. Die Thronfolgerin bewegt sich auf jedem Terrain, versucht sich breit aufzustellen. Als Königin wird Leonor nicht nur oberste Repräsentantin ihres Landes sein, sondern auch Befehlshaberin der spanischen Armee ,mit ihren 118.200 aktiven Soldaten.
In lichten Höhen Abstand vom Großvater suchend
Nach ihrem ersten Alleinflug wurde Leonor auf der Landepiste von ihren Kameradinnen und Kameraden mit Beifall begrüßt. In der Luftwaffenakademie wird sie demnächst auch lernen, Kampfjets und Hubschrauber zu fliegen. Zudem gehören militärische Strategie, Luftkampftaktik und der Einsatz von Drohnen zum Ausbildungsprogramm. Auch ein Überlebenstraining nach einem möglichen Absturz über Land und über dem Meer muss sie durchlaufen.
Monarch sein, bedeutet mehr als nur in die Kamera zu lächeln – auch in Spanien ist das Amt mit Herausforderungen behaftet. „Ich bin mir darüber bewusst, was meine Pflicht ist“, sagte Leonor, als sie ihren Entschluss bekannt gab, nach der Matura erstmal einen harten Drill beim Militär zu durchlaufen. Es waren Aussagen, die ihr in Spanien viel Beifall einbrachten – auch und vor allem bei der Jugend. Laut einer aktuellen Umfrage vertraut eine überwältigende Mehrheit der unter 30-Jährigen darauf, dass Leonor einmal eine gute Königin abgeben wird.
Leonor schafft es, mit ihrer Entschlossenheit und Authentizität, einer bröckelnden Monarchie neues Antlitz zu geben. Sie weiß die Skandale ihres Großvaters Juan Carlos – heute aufgrund mehrerer Korruptions- und Geldwäschevorwürfe König im Ruhestand und im Exil – wieder in den Hintergrund zu rücken. Gemeinsam mit ihrem Vater, dem 57-jährigen König Felipe, steht Leonor für einen neuen Stil der Regentschaft, der von Nahbarkeit und Bescheidenheit geprägt ist. Wichtig wird sein, dass Leonor die Bodenhaftung nicht verliert – Königin hin, Pilotin her.