Fahrgäste der Deutschen Bahn dürften Verspätung und Zugausfälle gewohnt sein. Mehr als jeder dritte Fernzug des Unternehmens war 2024 unpünktlich. Als ihre Fahrt mit dem ICE auf dem Weg von München nach Hamburg plötzlich bereits in Nürnberg ein Ende fand, dürften die Reisenden nicht schlecht über den Grund der Störung gestaunt haben. Mit dieser Durchsage hatte wohl niemand gerechnet.
Das Bahnpersonal erklärte den Fahrgästen des ICE 886 am Dienstagmorgen, der Zug sei zu verdreckt, um die Fahrt fortsetzen zu können. Ohne Vorwarnung war für alle Passagiere also vorzeitig Endstation. „Wir bitten um Entschuldigung. Aber wir als Zugbegleiter wollen ein Zeichen setzen. Dieser Zug ist uns zu dreckig, um damit weiterzufahren. Der Zug endet deshalb in Nürnberg“, so soll die Durchsage etwa gelautet haben. Das hat ein Unternehmer und Podcaster gegenüber „Merkur.de“ erzählt - er war selbst Fahrgast im betroffenen Zug.
DB spricht von „Einzelfall“
Einige Passagiere sollen geglaubt haben, bei der Aktion handle es sich um einen Scherz mit versteckter Kamera. Der Zug sei gar nicht merkbar schmutzig gewesen, berichtet der Passagier weiter. Die Fahrgäste mussten in Nürnberg mindestens eine Stunde auf ihre Anschlusszüge warten. Vor dem örtlichen Service-Büro der Bahn habe es lange Schlangen gegeben.
„Wir entschuldigen uns in aller Form bei unseren Reisenden im ICE 886. Unser Anspruch ist, dass ein Fernreisezug bei einer Fahrt durch ganz Deutschland hohe qualitative Standards erfüllt. Dies war bei dieser Fahrt leider nicht gegeben und die Fortsetzung der Weiterfahrt nach Einschätzung des Bordpersonals nicht zumutbar“, erklärte eine Sprecherin der DB offiziell. Es handle sich um einen „Einzelfall“, den die DB „außerordentlich bedauern“.