Wer mich kennt, der weiß: Ich habe ein großes Herz für Katzen. Da muss man nur unseren Kater Maxi fragen, der Ende letzten Jahres bei uns eingezogen ist.

Und auch meine Sympathie für die Autos von Jaguar ist in den letzten Jahren wieder entfacht. Eigentlich hatte ich die Marke schon etwas aus den Augen verloren. Es war zwischendurch ein Jammer, miterleben zu müssen, wie der europäische Traditionshersteller unter den amerikanischen Eigentümern fast vor die Hunde gegangen ist. Was die Briten geschafft haben, seit Tata als Eigentümer eingestiegen ist und ihnen freie Hand lässt, verlangt umso mehr Respekt.

Jetzt also der F-Pace. Mit dem ersten SUV der Marke wildert Jaguar in neuem Revier. Da wird die Konkurrenz Federn lassen müssen, so viel lässt sich jetzt schon sagen. Der Cross-over ist eine ausnehmend fesche Katze. Den Designern ist es gut gelungen, den raubkatzenhaften Look in den ersten Stock zu transportieren. Und das nämlich, ohne der geduckten Dachlinie die Kopffreiheit zu opfern. Die passt, nur auf der Rückbank dürften die Knie etwas mehr Luft haben.

Aus der Sicht des Fahrers ist die Welt in Ordnung. Vor allem, wenn der V6-Diesel mit 300 PS der Co-Pilot ist. Die Leistungsentfaltung des 3-Liters ist wirklich beeindruckend, 700 Newtonmeter maximales Drehmoment bei 2000 Umdrehungen - da zieht es einem unwillkürlich die Mundwinkel zu einem Grinsen nach oben. Auch die Acht-Gang-Automatik macht ihren Job wirklich gut.

Das Fahrwerk ist straff, ohne den Komfort ganz zu opfern. Aber der Vorderachse entkommt ab und an ein Poltergeräusch, wenn man über eine Unebenheit fährt. Aber sonst ist das Handling des Allradlers eine feine Sache: Die Lenkung ist am Anfang etwas ungewohnt, weil sie leichtgängig ist, aber trotzdem stimmt das Feedback. Der F-Pace ist nicht so scharf abgestimmt wie ein Porsche Macan, aber in diese Richtung wollten die Briten auch nicht gehen.

Beim Infotainment hat Jaguar einen großen Sprung nach vorne gemacht. Die digitalen Instrumente sind übersichtlich angeordnet, das Top-System mit 10,2-Zoll-Bildschirm lässt sich über die vom Smartphone geläufigen Gesten, durch Wischen, Scrollen, Zoomen, Apps und Sprache, steuern. Mir allerdings ist das Fahren in einem Jaguar immer noch am liebsten.