Natürlich wird BMW auf dem Autosalon in Frankfurt auch die dritte Generation des X6 ins Rampenlicht rücken. Aber dieses SUV-Coupé wird seinen Kollegen mit Standardfarben wohl die Show stehlen: Es ist nämlich das weltweit erste und einzige Fahrzeug, das mit „Vantablack“ lackiert wurde – dem schwärzesten Schwarz.

Das exklusive Showcar ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit der Bayern mit Surrey NanoSystems, den Erfindern folgender Technologie: Auf einer mit „Vantablack“ beschichteten Oberfläche sind Strukturen für das menschliche Auge nicht mehr erkennbar, die Objekte wirken zweidimensional. Mitunter entsteht im Gehirn die Empfindung, in ein Loch bzw. ins Nichts zu schauen.

Als Lackierung für ein Fahrzeug, die ja die Linienführung betonen soll, ist die Farbe also eher ungeeignet. Der X6 wurde daher mit der ursprünglich für die Bereiche Architektur und Wissenschaft entwickelten Variante VBx2 lackiert. Diese kann aufgesprüht werden, verfügt über eine einprozentige „Totale Hemisphärische Reflexion“ und gilt so weiterhin als „super-schwarz“, bietet dabei aber eine geringe Reflexion aus jedem Blickwinkel. Mit ihr beschichtete Materialien scheinen so ihre Dreidimensionalität zu verlieren.

Ursprünglich steht der Name „Vantablack“ für die zugrundeliegende Technologie eines senkrecht angeordneten Nanoröhren-Rasters (Vertically Aligned Nano Tube Array) aus Kohlenstoff. Jede dieser Röhren hat eine Länge von 14 bis 50 Mikrometer und misst im Durchmesser 20 Nanometer, ist damit rund 5000-mal dünner als ein menschliches Haar. Auf einer Oberfläche von einem Quadratzentimeter finden so eine Milliarde gerichtete Kohlenstoffnanoröhren Platz. Einfallendes Licht wird von diesem Röhrensystem fast komplett „geschluckt“ und nicht reflektiert.

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