Gerade heuer, zum 25. Geburtstag der RS-Modelle von Audi, stellt sich natürlich erneut die Frage, ob es nach RS2, RS3, RS4, RS5, RS6 und RS7 nicht auch endlich einmal Zeit für einen RS8 wäre. Klare Antwort: Die Ingolstädter haben sich richtig entschieden, ihre OberklasselimousineA8 „nur“ als S-Modell zu bringen.

Im Gegensatz zu S6 und S7, die es nur mehr mit V6-Biturbodiesel gibt, bekam der S8 nämlich den Antriebsstrang des neuen RS6 verpasst. Das heißt also: Ein V8 mit vier Litern Hubraum trifft auf zwei Turbos, Mild-Hybrid-System mit integriertem Startergenerator, was alles zusammen 571 PS und 800 Newtonmeter Drehmoment ergibt. Wie schnell das 5,1 Meter lange Edelschiff für den Paradesprint von 0 auf 100 km/h braucht, verrät Audi zwar noch nicht. Die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h ist jedenfalls noch lange nicht das Maximum.

Der 48-Volt-Riemen-Starter-Generator und die zusätzliche Lithium-Ionen-Batterie ermöglichen das Segeln mit deaktiviertem Motor und einen erweiterten Start-Stopp-Bereich. Dazu kommt die Zylinderabschaltung für Betriebssituationen mit geringer Lastanforderung und die Active Noise Cancellation über das bordeigene Soundsystem eliminiert die dann auftretenden störenden Geräusche im Innenraum.

Neben Allradlenkung, Allradantrieb und Torque Vectoring an der Hinterachse ist vor allem das Luftfahrwerk erwähnenswert, das jedes Rad einzeln angesteuert. Dank der Frontkamera, die größere Unebenheiten erkennt, erfolgt die Regelung vorausschauend.

Zu den von anderen Modellen bekannten Fahrprogrammen kommt beim S8 erstmals der Modus „Comfort +“ zum Einsatz. In den Kurven neigt sich die Karosserie um bis zu 3 Grad nach innen und reduziert dadurch die Querbeschleunigung, die auf die Insassen wirkt. Im Modus „Dynamic“ lenkt der S8 präzise ein, bei schneller Kurvenfahrt betragen die maximalen Wankwinkel nur etwa 2,5 Grad. Beim Normalfahrwerk sind es zirka 5 Grad.

Und selbst wenn der S8 steht, kann die Lage seiner Karosserie verändert werden: Bei Betätigung des Türgriffs hebt sie sich schnell um bis zu 50 Millimeter an – das macht den Einstieg in das Auto bequemer.

Ach ja, und dann wäre das noch die Optik, die S-typisch alles andere als dick auftragen soll. Neben 21 Zoll großen Rädern betonen Details an Frontstoßfänger, Seitenschwellern und Außenspiegelgehäusen sowie die zwei ovalen Auspuffendrohre die Neigung zur sportlichen Gangart. Wem das nicht reicht, der greift zum Optikpaket: Hier sind alle Chromumfänge – bis auf die Endrohrblenden – schwarz ausgeführt.

Beim Licht reicht das Angebot bis zu den Matrix-LED-Scheinwerfern mit Laserlicht und OLED-Heckleuchten. Wobei die wichtigste Neuerung beim S8 sich auf einem ganz anderen Gebiet abspielt. Weil Länder wie China, USA, Kanada und Südkorea gerne noch mehr Platz haben wolle, gibt es den S8 erstmalig mit langem Radstand. Das heißt in Zahlen: Ein Plus von 130 Millimetern in der Länge und 15 Millimetern in der Höhe, damit nicht nur die Beine der Fondinsassen, sondern auch ihre Frisuren ein wenig mehr Platz haben.

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