Geopolitik
Sicherheit
Europa ist der einzige Kontinent, der massiv von Energieimporten abhängig ist. Während sich beispielsweise die USA nach der Energiekrise in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts vollständig energieunabhängig gemacht hat und sogar China nur im geringen Maß von Energieimporten abhängig ist (19% vom Energieverbrauch stammen aus dem Ausland), stellt sich die Situation in Europa gänzlich anders dar.
Die Auslandsabhängigkeit der EU am Energieverbrauch beträgt 56% und wird auch trotz massiver Investitionen in die erneuerbare Energie im Jahr 2035 laut UniCredit Research noch immer 43% betragen. Das Ausmaß des damit zusammenhängenden geopolitischen Sicherheitsrisikos zeigt uns der Ukraine-Krieg.
Wohlstandsverlust
Neben der unerwünschten Abhängigkeit von Energieimporten und der Bedrohung unserer Sicherheit kommt es durch die Energieimporte zu einem beispiellosen Wohlstandsabfluss aus Europa. Der geradezu unermessliche Reichtum der Golfstaaten ist zum überwiegenden Teil von Europa finanziert. Alleine Österreich zahlt jährlich 11 Mrd. Euro für seine Energieimporte ins Ausland. Geld, das in Österreich zur Sicherung eines allgemein zufriedenstellendes Wohlstandsniveaus fehlt.
Wirtschaftspolitik
Kosten
Neben der Sicherstellung einer ausreichenden Energieversorgung gehört es zu den wirtschaftspolitischen Bemühungen jeder Regierung, die benötigte Energie möglichst billig zur Verfügung zu stellen. Keine andere Energiequelle ist billiger als Strom aus Photovoltaikkraftwerken. Mit dem Ausbau der PV-Kraftwerke gelangt immer mehr billiger Strom in die Netze der Energiegesellschaften und verdrängt teureren Strom.
Übrigens ist Atomstrom entgegen der landläufigen Meinung der teuerste Strom. Abgesehen von den unkalkulierbaren Risiken eines Atomunfalls, ob technische Gebrechen, Kriegswirren oder terroristische Anschläge, benötigt die Produktion jeder einzelnen Kilowattstunde Atomstrom einen höheren finanziellen Aufwand als jede andere Energieform. Nachdem ein Atomunfall nicht einmal versicherbar ist, zahlen die Atomstromproduzenten nicht einmal Versicherungsprämien und müssen trotzdem die höchsten Preise verrechnen.
Verfügbarkeit
Sonnenenergie steht uns beinahe unbegrenzt zur Verfügung. Die Sonnen liefert das 10.000-fache des Weltenergiebedarfes der Menschheit. In Kombination mit anderen erneuerbaren Energieformen wie Wind und Wasser und einer ausgereiften Speichertechnologie kann die fossile Energie, die im Übrigen nicht unbegrenzt zur Verfügung steht, ersetzt werden. Voraussetzung ist ein leistungsfähiges Stromnetz, das die natürlichen Schwankungen der Produktion von erneuerbaren Energieformen ausgleichen kann.
Laut einer Studie von Oesterreichs Energie betragen die Kosten neben den regulären Ersatzinvestitionen von 7 Mrd. Euro für den zusätzlich notwendigen Netzausbau bis 2030 weitere knapp 8 Mrd. Euro und bis 2040 16 Mrd. Euro. Sollten jedoch diese enormen volkswirtschaftlichen Kosten nicht getätigt werden, würden die jährlichen Kosten bei einem nur 30%-igen Unterausbau der Stromnetze mit knapp 2 Mrd. Euro betragen, während die Kosten bei einem 30%-igen Überausbau mit 130 Mio. Euro vergleichsweise gering ausfallen würden.
Sozial
Strom muss zu vernünftigen Preisen zur Verfügung gestellt werden können. Es muss daher unter diesen Gesichtspunkten auf günstige Errichtungskosten geachtet werden. Freiflächen-PV-Kraftwerke erzeugen einen um 30% billigeren Strom aus PV-Strom von Dachflächen.
Klimapolitik
CO₂
Mitte des 19. Jahrhunderts war das Kohlenstoffdioxid, ein Treibhausgas, mit 0,28% bzw. 280 ppm in der Erdatmosphäre enthalten. Im Jahr 2013 wurden erstmals 400 ppm gemessen, 2021 bereits 420 ppm. Dieser Wert liegt um 33% höher als in den letzten 800.000 Jahren. Der jüngste Anstieg ist gänzlich menschlichem Verhalten zuzuschreiben. Der Anteil an ppm in der Luft beschleunigt sich immer mehr – die Folgen sind dramatisch. Der angestrebte Temperaturanstieg von 1,5 Grad ist bereits heute außer Reichweite. Experten gehen heute von zumindest 2,4 Grad Temperaturanstieg bis Ende des Jahrhunderts aus.
Ressourcen
Die Antwort auf die steigende Weltbevölkerung mit ihrem ungeheuren Energiehunger kann nur der Ausbau der erneuerbaren Energie sein. Nachdem uns kein Planet B zur Verfügung steht, müssen wir mit den vorhandenen Ressourcen haushalten. Sonne, Wind und Wasser sind die wesentlichen Quellen der erneuerbaren Energie.
Atomstrom
Auch wenn Atomstrom kein CO₂ in die Atmosphäre schickt, ist diese Energieform trotzdem kein Ersatz bzw. keine Ergänzung zur erneuerbaren Energie. Die Gründe sind rasch aufgezählt:
Unfallrisiko
Keine sichere Endlagerung
Bedarf für den Betrieb der Kühlung durch Flüsse, die dadurch immer mehr aufgeheizt werden und den Lebensraum im Fluss bedrohen/zerstören
Zu teuer
Aus all diesen Überlegungen gibt es keine vernünftige Alternative zur erneuerbaren Energie im Allgemeinen und der Photovoltaik im Speziellen. PV-Strom ist nicht nur der sauberste, sondern auch der billigste Strom.
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