Die Ngen-Gruppe mit ihrem Hauptsitz in Slowenien expandierte mit einem Großprojekt nach Kärnten. In Arnoldstein wurde um insgesamt 15 Millionen Euro ein Batteriespeicher errichtet. Angeschlossen ist dieser an das Umspannwerk Gailitz. Die Speicherkapazität von insgesamt 20,6 Megawattstunden wird durch acht sogenannte Megapacks von Tesla erreicht. "Wir sind bereits dabei, mehrere Standorte in Österreich zu projektieren", kündigt Firmengründer Roman Barnard an.

Man befinde sich gerade in der Einreichphase, Ende 2024 soll gebaut werden. Die Standorte wolle man aber noch nicht nennen. Und obwohl die Anlage bei Arnoldstein gerade erst in Betrieb ging, wird schon an eine Erweiterung gedacht: "Wir würden uns, was die Kapazität betrifft, am liebsten verdoppeln", sagt Prokurist Andreas Ljuba.

Auf den Standort in Arnoldstein sollen weitere Projekte in Kärnten und anderen Bundesländern folgen
Auf den Standort in Arnoldstein sollen weitere Projekte in Kärnten und anderen Bundesländern folgen © Ngen

Klagenfurt nicht vom Tisch

Auch Klagenfurt, wo das Projekt ursprünglich geplant gewesen wäre, haben Ljuba und Geschäftsführer Matija Dolinar noch nicht aufgegeben: "Wir sind mit dem Batteriespeicherkraftwerk ausgewichen, weil wir auf die Anrainer Rücksicht nehmen wollten." Im Vorfeld gab es Protest. Doch die Landeshauptstadt bleibe als Standort weiterhin eine Option. 

Anlagen wie jene im Gailtal gibt es österreichweit in dieser Größenordnung erst wenige. Laut "Österreichs Energie", der Interessenvertretung für E-Wirtschaft, gibt es in Summe nur eine Handvoll betrieblicher Batteriespeicherkraftwerke. Bei einem Blackout-Szenario könnten sie auch jene kritischen Minuten überbrücken, die es braucht, bis die Pumpspeicherkraftwerke anlaufen. "Sie können das Stromnetz also als Spontanreserve stabilisieren", bestätigt Pressesprecher Christian Zwittnig.

Von der Austrian Power Grid (APG) wird als Übertragungsnetzbetreiber ein Signal abgegeben, wenn zu viel oder zu wenig Strom im Netz ist. "Danach richtet sich, ob unsere vollautomatisierte Anlage sich ent- oder belädt. Dadurch werden Lastspitzen im Netz gekappt", schildert Ljuba die Rolle als Regelreserveanbieter. "Jedes Speicherprojekt ist ein wichtiger Baustein, um das Netz besser steuern zu können", heißt es von APG-Sprecher Christoph Schuh. Auch durch den Ausbau der Photovoltaik würden kurzfristige Schwankungen zunehmen.