In den vergangenen Jahren kannten die steirischen Exportzahlen nur eine Richtung – und die zeigte steil nach oben. Die Pandemie hat diese Rekordjagd jäh beendet. Vorerst zumindest. Wurde 2019 mit 26 Milliarden Euro erstmals die Marke von mehr als 25 Milliarden Exportvolumen durchbrochen, waren es im Corona-Jahr 2020 laut Statistik Austria 22,3 Milliarden Euro – ein sattes Minus von 14,2 Prozent. 2020 wurden demnach in fast jedes Exportpartnerland weniger Waren exportiert als 2019. Das Internationalisierungscenter (ICS) verweist auf einen weiteren Grund: Wegen der stärkeren wirtschaftlichen Verflechtung der Steiermark mit dem Vereinigten Königreich „wirkte sich der Brexit spürbar auf unser Bundesland aus“. Die Exporte zum wichtigsten Handelspartner Deutschland (Volumen von 6,05 Milliarden) gingen um acht Prozent zurück.Unter den Top-5-Ländern finden sich die USA (1,76 Milliarden), Italien (1,3), Großbritannien (1,292) und China (1,05). Der Einbruch der steirischen Exportzahlen hatte auch mit „Lieferkettenengpässen“ zu tun, so ICS-Geschäftsführer Robert Brugger.

Der Ausblick sei aber von Optimismus geprägt, das würden „alle belastbaren Zahlen und Stimmungsbilder aus den steirischen Unternehmen“ zeigen. Auch Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl betont: „Das vergangene Jahr war eine enorme Herausforderung. Die aktuellen Prognosen stimmen jedoch zuversichtlich. Wir befinden uns im größten Wirtschaftsaufschwung seit Anfang der 1970er Jahre und diese Entwicklung wirkt sich auch positiv auf den Außenhandel aus.“ Mit der Initiative ‚Restart Export‘ unterstütze man heimische Betriebe bei diesem Comeback. Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk streicht hervor, dass für die global vernetzten Betriebe der Infrastrukturausbau zentral sei, etwa die Pyhrn-Schober-Achse Richtung Deutschland sowie die Verbindungen zu den Adria-Häfen. Auch die Digitalisierung und damit der Breitbandausbau seien entscheidend.