Nach mehreren Datenlecks hat sich das US-Handelsministerium zu einem ungewöhnlichen Schritt entschlossen: Es veröffentlichte die für die Finanzmärkte wichtigen Daten zur Entwicklung des privaten Konsums unangekündigt mehr als zwölf Stunden vor dem geplanten Termin am Mittwoch.

"Es hat sowohl im November als auch in den vorangegangenen Monaten unbeabsichtigte Veröffentlichungen der Daten zu den Konsumausgaben gegeben", begründete das im Ministerium angesiedelte Büro für ökonomische Analysen sein Vorgehen. "Wir werden Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass dies nicht noch einmal passiert. Wir werden alle erforderlichen Maßnahmen einleiten, um die Konjunkturdaten zu schützen."

Konsumausgaben steigen um 0,3 Prozent

Wie diese vorzeitig bekannt wurden und wer Nutznießer davon war, erklärte das Büro auch auf Nachfrage nicht. Die Konsumdaten sind deshalb so sensibel, weil die US-Wirtschaft zu etwa 70 Prozent von den Ausgaben der Verbraucher abhängig ist. Sie sorgen deshalb häufig weltweit für Kursausschläge an den Börsen. Kommen Marktteilnehmer vorab an die Statistik, so können sie von dem Informationsvorsprung erheblich profitieren.

Im November zogen die Konsumausgaben um 0,3 Prozent an, nachdem sie im Oktober noch stagnierten. Damit steigen die Chancen, dass die weltgrößte Volkswirtschaft im zu Ende gehenden vierten Quartal an Schwung gewinnt. Die niedrige Arbeitslosigkeit und steigende Löhne dürften auch in den kommenden Monaten die Kauflaune der Verbraucher stützen.