Der von US-Präsident Donald Trump angekündigte Strafzoll von 50 Prozent auf Kupferimporte soll am 1. August in Kraft treten. Das teilte Trump in einem Social-Media-Post mit. Trump weitet damit seinen globalen Handelskonflikt mit hohen Zöllen auf Kupferimporte aus. Unmittelbar nach der Ankündigung stieg der Preis an den Märkten mehr als zwölf Prozent auf ein Rekordhoch von 12.330 Dollar je Tonne. Zuletzt lag er sogar rund ein Viertel über dem an der für den Weltmarkt wichtigen Londoner Börse. Normalerweise wird das Industriemetall an beiden Börsen zu ähnlichen Preisen gehandelt.
200 Prozent Zölle auf Medikamente
Trump drohte zudem mit Zöllen von 200 Prozent auf die Einfuhr von Medikamenten. Er werde den Herstellern jedoch etwa ein Jahr Zeit geben, „um ihre Angelegenheiten zu regeln“, sagte er. Die neuen Abgaben reihen sich ein in bereits bestehende Zölle auf Stahl-, Aluminium- und Autoimporte. Erst am Montag hatte Trump den Druck auf 14 Handelspartner mit landesspezifischen Zöllen erhöht, die ab dem 1. August gelten sollen. Ein entsprechendes Zoll-Schreiben an die EU könnte Trump zufolge in den kommenden zwei Tagen folgen.
US-Kupferpreis dürfte sich vom Weltmarkt abkoppeln
Die Citigroup rechnet wegen der angekündigten US-Zölle mit einem weitaus höheren Preis für Kupfer in den USA als auf dem Weltmarkt. Die Analysten der US-Bank heben ihre Prognose für den Preisaufschlag deutlich an. Sie erwarten nun, dass der Preis in den USA um 25 bis 35 Prozent über dem Niveau der Londoner Metallbörse LME liegen wird. Zuvor waren sie von einem Aufschlag (Arbitrage) von 15 bis 20 Prozent ausgegangen. Diese Entwicklung dürfte den Preis für Kupfer außerhalb der USA auf Sicht von drei Monaten auf 8800 Dollar je Tonne drücken, erklärt die Bank.
17,6 Prozent effektiver Zollsatz für US-Verbraucher
Einer Untersuchung der Forschungsgruppe Yale Budget Lab zufolge sehen sich die US-Verbraucher inzwischen mit einem effektiven Zollsatz von 17,6 Prozent konfrontiert, die neu angekündigten Kupferzölle nicht inbegriffen. Dies ist der höchste Wert seit 1934. Die Regierung in Washington verweist dagegen auf die Einnahmen aus den Zöllen. Finanzminister Scott Bessent zufolge haben die USA bisher etwa 100 Milliarden Dollar eingenommen, bis zum Jahresende könnten es 300 Milliarden Dollar werden. Insbesondere die EU hat allerdings mit Gegenmaßnahmen gedroht, sollte es zu keiner Einigung bei den laufenden Verhandlungen über Zölle kommen. Auch mit China sind die Gespräche nicht abgeschlossen.