Mit einem Paukenschlag ist das Jahr 2018 ins Finale gegangen: Denn die Bürger von Bärnbach machten der seit Monaten vorbereiteten, freiwilligen Fusion der Städte Voitsberg und Bärnbach einen Strich durch die Rechnung. Während in Voitsberg 84,01 Prozent der Teilnehmer an der Bürgerbefragung für eine Hochzeit der beiden Städte votierten, sprachen sich in Bärnbach 54,82 Prozent gegen die Zusammenlegung aus.

Die Katerstimmung nach dem geplatzten Traum war groß, „das ist eine vergebene Chance“, meinte Bärnbachs Stadtchef Bernd Osprian am Tag danach. Auch in Voitsberg sorgte die Absage der Fusion für Kopfzerbrechen, denn Bürgermeister Ernst Meixner plant eigentlich, in Pension zu gehen. Damit müsste in Voitsberg rasch ein Spitzenkandidat für die Gemeinderatswahl 2020 gefunden werden.

Kernraumfusion

Inzwischen haben sich auch die Bürgermeister von Rosental und Maria Lankowitz zu Wort gemeldet, die bekräftigten, dass ihre Gemeinden für eine Kernraumfusion weiter nicht zur Verfügung stehen – womit auch die favorisierte große Fusion aktuell nicht im Bereich des Möglichen scheint.
In Bärnbach gab es heuer aber noch ein zweites großes Thema: Alt-Bürgermeister Max Kienzer musste sich wegen des Vorwurfs des Missbrauchs der Amtsgewalt vor dem Landesgericht in Graz verantworten.

So soll durch verspätete Darlehensrückzahlungen ein Zinsschaden entstanden sein. Kienzer wurde im August zu einer Geldstrafe sowie einer bedingten Haftstrafe von acht Monaten verurteilt. Mit der Stadtgemeinde wurde ein Vergleich geschlossen.

Im September erfolgte der Spatenstich im Innovationspark Voitsberg
Im September erfolgte der Spatenstich im Innovationspark Voitsberg © Rainer Brinskelle

Infrastrukturell aufgeschlossen ist inzwischen auch das ehemalige ÖDK-Areal in Voitsberg. Die Bauarbeiten für das geplante Fachmarktzentrum, sowie die neuen Standorte von Autohaus Scheer und Dachdeckerei Altenburger haben bereits im Herbst begonnen. Bereits im Sommer wurde das Areal offiziell in Innovationspark Voitsberg umbenannt. Der Namensvorschlag kam von einem Bürger, der sich an einem großen Ideenwettbewerb der Stadtgemeinde beteiligt hatte.

Für Aufsehen gesorgt hat heuer auch die Eröffnung des erneuerten Werks der Berglandmilch in Voitsberg. Dort wurden rund 38 Millionen investiert, um die Jahresproduktion an Käse von 15.000 auf 30.000 Tonnen zu verdoppeln. Die Pforten geöffnet haben heuer zudem das „Bed & Breakfast“-Hotel im Glaspalast Bärnbach im Mai, sowie das Hotel Braun am Voitsberger Hauptplatz im März.

Noch nicht abgeschlossen werden konnte im abgelaufenen Jahr das Verfahren gegen die mutmaßlichen Drahtzieher des Voitsberger Schenkkreises, die sich vor dem Landesgericht für Strafsachen in Graz wegen der Ausübung eines verbotenen Ketten- und Pyramidenspiels verantworten müssen. Bislang stehen mit 18. Jänner und 1. Februar zwei weitere Prozesstage fest, an denen die 16 Angeklagten Rede und Antwort stehen müssen.

Weltmeister

90 Kilogramm Kampfgewicht hat der Martin Benedikt. Der 32-jährige Bärnbacher kürte sich im November in Huntington Beach in Kalifornien zum Weltmeister im Bodybuilding und errang so die Profilizenz. Hauptberuflich ist der Weststeirer Shopleiter bei Body Cult in Graz.

Bodybuilder Martin Benedikt errang den WM-Titel
Bodybuilder Martin Benedikt errang den WM-Titel © KK

Polit-Urgestein

28 Jahre lang war Gottfried Preßler als Bürgermeister von Hirschegg und seit 2015 Hirschegg-Pack tätig. Ende Oktober trat der 67-Jährige zurück, Johann Schmid folgte nach.

Alt-Bürgermeister Gottfried Preßler mit Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer
Alt-Bürgermeister Gottfried Preßler mit Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer © Juergen Fuchs

Genehmigung für Windpark

Höchst umstritten ist die Errichtung des Winkparks auf der Stubalm in einem Naturschutzgebiet. Im Mai genehmigte das Land 17 der 20 geplanten Windkraftanlagen. Gebaut wird aber noch nicht, Gegner des Projekts haben den Bescheid beeinsprucht.

Ausschnitt aus einer Visualisierung des geplanten Windparks Stubalm
Ausschnitt aus einer Visualisierung des geplanten Windparks Stubalm © ÖIR