Es ist 30 Jahre her, da hatte ein junger Grazer Teppichhändler eine Vision, für die ihn Kollegen milde belächeln: Er will Design mit Handwerkstradition verknüpfen. Vor seinem geistigen Auge sieht er hochwertige Teppiche mit abstrakten, von Mondrian und Kandinsky inspirierten Designs. Er braucht nur jemanden, der sie herstellen kann. Mit ein paar tausend Schilling in der Tasche und in einem alten Auto macht sich Harald Geba 1987 auf ins Hochland Anatoliens – er sucht nach Teppichknüpfern, die für ihn arbeiten und seine Vision umsetzen wollen. Mit der Hilfe eines Dolmetschers wird er fündig: Ein paar Jahre später sind es fast drei ganze Dörfer und rund 300 Familien, die im Auftrag des Steirers Teppiche anfertigen.