Michaela Eppinger

Eine besondere Vision hat Michaela Eppinger für ihr „Kleines Café“ in Bad Aussee: ein Ort ohne Abfertigung und Wegwerfkultur. Für die Gäste nimmt sie sich Zeit, auch wenn es einmal stressig ist. Dafür warten diese auch gerne ein paar Minuten. „Wenn jemand Fragen hat, wird geredet.“ In Eppingers Café gibt es nicht nur den klassischen Kaffee, sondern auch Vegetarisches, Veganes und Glutenfreies. Der Kuchen wird „frisch und mit Liebe“ gebacken. Dadurch kann es aber auch vorkommen, dass gewisse Sorten ab einer bestimmten Uhrzeit ausverkauft sind. Das müssen die Kunden in Kauf nehmen, denn Eppinger will nichts wegwerfen. „Das wäre eine Verschwendung und schade.“ Eppingers Gäste wissen die Ruhe zu schätzen. Der Internetempfang dort ist schlecht, dafür bleibt mehr Zeit zum Reden. Und wer alleine kommt, plaudert mit Eppinger oder ihrer Mitarbeiterin und Freundin Bea.

Michaela Eppinger in ihrem „Kleinen Café“ in Bad Aussee
Michaela Eppinger in ihrem „Kleinen Café“ in Bad Aussee © privat

Sandra Muhr

Es war in der regionalen Gastroszene die Nachricht des Jahres: Das legendäre Café Grünhübl ist wieder offen. Hinter diesem Neustart steht Sandra Muhr, die das Kaffeehaus Anfang Oktober aus dem Dornröschen-Schlaf holte. Ihr Erfolgsrezept? „Die Gäste fühlen sich wohl bei mir.“ Dazu trägt zum einen das leibliche Wohl bei: „Die Torten und Kuchen mache ich alle selber.“ Neben Klassikern wie Malakoff, Schwarzwälder und Joghurt-Topfen hat Muhr eine eigene Grünhübl-Torte mit Nougat und Pistazie kreiert. Zum anderen aber ebenso das Zwischenmenschliche: „Mir ist es ein Anliegen, dass sich die Gäste wohl im Café fühlen, egal ob das alleinstehende Frauen sind, ältere Menschen oder jemand, der nach der Arbeit noch auf ein Bier vorbeikommt.“ Die ständig wachsende Zahl an Stammkunden bestätigt dies. Und auch den Schritt in ihre erste Selbstständigkeit.

Sandra Muhr bei der Wiedereröffnung des „Cafe Grünhübl“
Sandra Muhr bei der Wiedereröffnung des „Cafe Grünhübl“ © Maria Steinwender

Dagmar Pracher

Seit vier Jahren tuckert Dagmar Pracher aus Trofaiach als „Rabenmutti“ quer durch die Region Leoben - und teils darüber hinaus. Mit ihren Hot Dogs und ihrem kleinen schwarzen Foodtruck, den sie liebevoll „Schammerl“ nennt, hat sie sich bei Liebhabern feinen Essens einen guten Namen gemacht. Wichtig sind ihr qualitativ hochwertige Produkte, die im besten Fall ausschließlich direkt aus der Region kommen. Für ihre Hot Dog-Kreationen lässt Pracher ihrer Fantasie beim Zubereiten und Würzen breiten Raum. Ebenso fantasievoll sind die „Nicknames“ ihrer Hot Dogs. Mit ihrem Namen „Rabenmutti“ möchte Pracher übrigens mit einem Mythos aufräumen: Denn im Gegensatz zu dem im allgemeinen Sprachgebrauch üblichen, eher abwertenden Begriff „Rabenmutter“ für eine Mama, die sich nicht gut um ihren Nachwuchs kümmert, weiß Pracher: „Raben sind fürsorglich und sozial. Und ich mag, wie sie gehen.“

„Rabenmutti“ Dagmar Pracher aus Trofaiach in ihrem kleinen, schwarzen Foodtruck
„Rabenmutti“ Dagmar Pracher aus Trofaiach in ihrem kleinen, schwarzen Foodtruck © Isabella Jeitler

Roland Kasperer

Roland Kasperer ist der Letzte seiner Art im Bezirk Liezen. Denn: Der Bad Mitterndorfer ist mittlerweile der einzige Diskothekenbetreiber in der Region, der regelmäßig jedes Wochenende sein Lokal öffnet. Obwohl die goldenen Discozeiten vorbei sind und auch nach den Corona-Lockdowns der große Ansturm der Gäste relativ schnell wieder nachgelassen hat, denkt Kasperer nicht ans Aufhören. Zumindest vorerst. Seine Disco, die weitum bekannte „Take Five“, gibt es seit nunmehr vier Jahrzehnten. Kasperer bezeichnet sie liebevoll als „mein Wohnzimmer, mein Hobby und mein Leben“. Ohne die zusätzlichen Einnahmen, die vom angeschlossenen Café-Pub und der Pizzeria kommen, allerdings könnte er nicht leben - „allein nur mit der Disco ginge das nicht“.

Roland Kasperer, Betreiber der „Take Five“ in Bad Mitterndorf
Roland Kasperer, Betreiber der „Take Five“ in Bad Mitterndorf © Gerhard Pliem

Franz Friessnegg

Wenn sich Franz Friessnegg mit Ende des Jahres in den Ruhestand verabschiedet, geht eine Ära zu Ende: seit 35 Jahren leitet er den Kapfenberger Traditionsgasthof Schicker in Kapfenberg und setzt dort auf heimische und mediterrane Küche. Auch Weine sowie Kaffe aus eigener Röstung sind im Angebot zu finden. Für das Personal hat man 2021 eine Vier-Tage-Woche eingeführt und stieß damit auf breite Zustimmung: „Wir wollen damit dem derzeit höchsten Mantra der Work-Life-Balance genügen und dies auch unserem Personal ermöglichen“, so Friessnegg damals. Im April des Vorjahres feierte man das 111-jährige Bestehen des Restaurants in Kapfenberg; Franz Friessnegg erhielt von Bürgermeister Fritz Kratzer zu diesem Anlass die Goldene Ehrennadel der Stadt. Den Betrieb übergibt er nun mit Jahresende in die Hände seines Sohnes Hannes, der seit 2014 mit dabei ist.

Franz Friessnegg,  Leiter des Restaurants Schicker in Kapfenberg
Franz Friessnegg, Leiter des Restaurants Schicker in Kapfenberg © Michael Schaffer-warga