Ihrem 18. Geburtstag fieberte Jasmin Rabko entgegen, wie wohl kaum jemand anderer. Nicht aber, weil sie sich durch das Erreichen der Volljährigkeit ohne elterliche Erlaubnis ein Tattoo oder Piercing stechen lassen dürfte, sondern weil sie mit 18 Jahren als geschäftsfähig gilt und sich ihren Kindheitstraum erfüllen konnte: "endlich" ihre eigene Firma zu gründen.

"Als ich 13 Jahre alt war, war mir klar, dass ich Unternehmerin werden möchte und die Selbstständigkeit genau meins ist. Also wollte ich mit 14 meine Firma gründen, unbedingt. Das Problem war nur, dass man das erst mit 18 Jahren darf", erzählt die mittlerweile 18-jährige HLW-Schülerin Jasmin Rabko, seit Kurzem auch Unternehmerin. Eine der jüngsten, wenn nicht überhaupt die jüngste in der Steiermark, habe ihr die Wirtschaftskammer mitgeteilt.

"Bin einfach reingerutscht"

Sie ließ aber auch wirklich keine Zeit verstreichen und stand praktisch schon am erst möglichen Tag auf der Matte der Wirtschaftskammer, mit dem Ansuchen, ein Unternehmen zu gründen. Welches, wusste sie schon haargenau: eine Social-Media-Agentur. "Da bin ich voll reingerutscht, mich hat das Ganze einfach so interessiert. Bis ich 18 wurde, habe ich viele Bücher gelesen über derartige Erfolgsgeschichten." 3000 Euro investierte Rabko außerdem von ihrem eigenen Ersparten in einen Kurs eines Gründers einer Social-Media-Agentur. "Ich habe mir das alles selbst finanziert und hab auch mein eigenes Büro. Ich musste Arbeit und Daheim voneinander trennen", sagt sie.

Jasmin Rabko (18)
Jasmin Rabko (18) © Isabella Jeitler

Neben ihrer Schulzeit war sie bereits geringfügig bei curadomo, einer 24-Stunden-Betreuung für ältere Menschen, beschäftigt. Ob da noch Platz für Freizeit oder Hobbys bleibt? "Ja sicher. Für mich gibt es nichts Schlimmeres, als nichts zu tun. Ich bin beim Tennisverein, spiele Steirische Harmonika, war da auch Staatsmeisterin, reise unglaublich gerne oder unternehme etwas mit Freunden. Das ist mir sehr wichtig. Mein Grundsatz lautet: Das Leben ist zu kurz, um Angst zu haben."

"Keine Hoffnung in meine Generation"

Regelmäßig erinnern sie Freunde und Familie aber daran, sich nicht zu übernehmen, weniger zu arbeiten und ein wenig auf die Bremse zu steigen, nur: "Ich kann nicht anders, das bin einfach ich. Ich habe für meine Generation nicht viel Hoffnung, wenn ich da zum Beispiel an die extreme Handysucht denke." Ihren Fernseher habe sie kürzlich übrigens verkauft, weil sie bemerkt habe, dass sie ihn eigentlich gar nicht benötigt.

Nicht anders zu erwarten, verfolgt Rabko bereits sehr klare Ziele und weiß, wo sie hin will. "Nach der Schule geht's erst mit Vollgas los", schwärmt sie. Als Erstes werde sie vom Klein- aufs Einzelunternehmen wechseln, und irgendwann sieht sie sich als Geschäftsführerin ihres Unternehmens mit mehreren Mitarbeitern. Sie träumt auch vom obligatorischen Haus am Meer, "so richtig kitschig, ich weiß", sagt sie und lacht.