Das Coronavirus hat die Welt des Konsums, wie wir ihn bisher gekannt haben, innerhalb einiger weniger Tage komplett auf den Kopf gestellt. Der Gang zum Supermarkt, um Lebensmittel für das Abendessen einzukaufen, ist zum Glück noch ohne Einschränkungen möglich, auch Apotheken und andere wichtige Nahversorger bleiben für alle geöffnet. Doch die meisten Geschäfte werden noch für Wochen keinen einzigen Kunden im Haus haben. Händler bleiben auf ihren Waren sitzen, während die Nachfrage durchaus vorhanden ist.

Wir haben daher eine Initiative gestartet, die heimische Unternehmer mit ihren Kunden zusammenbringen soll. Unter demMotto #wirstehenzusammenhängt die Kleine Zeitung ab sofort ein „Schwarzes Brett“ in ihre digitale Auslage. Damit soll den vielen tüchtigen Händlern, Produzenten, Direktvermarktern und Dienstleistern in der Steiermark und Kärnten ein wenig Hoffnung in wirtschaftlich düsteren Zeiten gemacht werden.

Neue Plattform für Händler

Alle haben ihre Probleme mit der Situation. Auch die Region Leoben ist von den Auswirkungen der Corona-Krise massiv betroffen, viele versuchen aber der Krise zum Trotz, ihr Angebot weiter aufrechtzuerhalten (siehe weiter unten). Bereits zu Beginn unserer Aktion haben sich gestern viele Händler auf unserer neuen Onlineplattform unter dem Motto #wirstehenzusammen eingetragen. Wir laden Händler, Produzenten, Direktvermarkter und Dienstleister aus der Region ein, sich weiter daran zu beteiligen. Und wir laden unsere Leserinnen und Leser ein, das Angebot auch in der Region Leoben und darüber hinaus reichlich zu nutzen.

Und so funktioniert der neue Marktplatz: Auf unserer Website www.kleinezeitung.at/wirstehenzusammen können die Verkäufer ein Online-Formular ausfüllen. Darin beschreiben sie kurz ihr Angebot und wie die Zustellungs- und Zahlungsmodalitäten ablaufen. Wichtig: Es muss die Möglichkeit einer Zustellung oder der kontaktlosen Selbstabholung gegeben sein. Das ist in Zeiten der Ansteckungsvermeidung eine Grundbedingung. Das Eintragen in die Liste ist kostenlos, die Logistik obliegt komplett dem Händler, wir bringen ihn nur mit unserer Leserfamilie zusammen.

Fahrverkäufer emsig unterwegs

Die Bäckerei Weber hat ihr Hauptgeschäft in der Waasenstraße nur bis 12 Uhr zu Mittag offen. Das Buffet im LKH Leoben muss geschlossen bleiben. „Aber wir versorgen die Belegschaft des Krankenhauses“, so Rudolf Weber. Emsig auf Achse sind seine Fahrverkäufer – in der Region und darüber hinaus, um die notwendigsten Lebensmittel zuzustellen. „Speziell ältere Leute sind extrem froh“, so Weber.

Rudolf Weber
Rudolf Weber © Andrea Walenta

Ein „Home de luxe“-Frühstück

„Die Stube“ von Astrid Moder liefert mit der „Mehlspeiskuchl“ von Christina Teschner ein „Home de luxe“-Frühstück von Freitag bis Sonntag. Über das „GenussReich“, deren Obfrau Moder ist, gibt es ein kleines und großes „Regionalkisterl“ mit heimischen Produkten. „Immer andere – was es gerade gibt. Man muss bis Sonntag bestellen, dann bekommt man es Dienstagfrüh zugestellt“, so Moder.

Astrid Moder (r.)
Astrid Moder (r.) © KK

Hauszustellung und Suppenküche

Ein Sortiment an frischen Lebensmitteln wird von den Verantwortlichen des Vereins „Erzhoamat“ in Eisenerz angeboten und direkt zugestellt. „Eigentlich liefern wir jetzt unser ganzes Sortiment aus. Brot, Eier, Milch, Fleisch und Wurstprodukte, Fisch, Honig, Kuchen, Milchprodukte und jetzt auch Suppe“, so Sandra Fahrsbacher von der Erzhoamat. Eisenerz, Radmer, Hieflau und Jassing werden beliefert.

Sandra Fahrsbacher (r.)
Sandra Fahrsbacher (r.) © Johanna Birnbaum

Dreigangmenü per Zustellung

„Wir haben schon auf Lieferservice umgestellt. Die Leute rufen an, geben ihre Bestellung ab und wir liefern zu“, beschreibt Thomas Stegmüller vom „Landhotel Reitingblick“ den neuen Alltag. Die Speisekarte gibt es aktuell auf deren Homepage, Facebook und Instagram. „Wir beliefern derzeit Trofaiach, Kammern, Traboch, St. Michael, St. Peter-Freienstein und Vordernberg“, so Stegmüller.

Thomas Stegmüller
Thomas Stegmüller © KK