Nach dem Zugunfall in Niklasdorf, bei dem ein Güterzug einen auf dem Bahnübergang stehenden Lkw erfasste, musste der Zugverkehr zwischen Leoben und Bruck an der Mur unterbrochen und die Bahnstrecke für eineinhalb Tage gesperrt werden. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt. Es entgleisten jedoch mehrere Waggons, die den Bahnübergang sowie die Bahngleise schwer beschädigten.

Was folgte, waren große Verzögerungen und Passagierstaus an den umliegenden Bahnhöfen. Besonders Pendlerinnen und Pendler bekamen die Auswirkungen des Unfalls zu spüren. Trotz Schienenersatzverkehr mussten sie teils lange Wartezeiten in Kauf nehmen oder verpassten ihre Anschlüsse, wie ein Pendler berichtet, der regelmäßig von Leoben nach Wien mit dem Zug fährt.

Ein Gleis frei, Ausdünnung im Nahverkehr

Nun können Zugfahrgäste aber wieder aufatmen. Heute in der Früh gegen 7 Uhr wurde ein Gleis wieder für den Zugverkehr freigegeben. Laut ÖBB-Pressesprecher Herbert Hofer können beide Gleise am Sonntag gegen Mittag wieder ohne Einschränkungen befahren werden.

Sowohl Nah- als auch Fernverkehrszüge sind laut Hofer wieder auf der Strecke zwischen Leoben und Bruck unterwegs, „es gibt derzeit aber eine Ausdünnung im Nahverkehr, um Fahrplantrassen für die Fernverkehrszüge freizuhalten“, so Pressesprecher Hofer. Bis zur geplanten Freigabe des zweiten Streckengleises am Sonntag, dem 8. Dezember, fahren also weiterhin nur vereinzelt Schnellbahnen zwischen Kapfenberg und Leoben.

Schienenersatzverkehrsbusse wurden für die Zeit der Sperre eingerichtet
Schienenersatzverkehrsbusse wurden für die Zeit der Sperre eingerichtet © KLZ / Klara Erregger

„Komplett zerstörte Eisenbahnkreuzung“

Zum Zugunfall kam es, als der 54-jährige Lkw-Lenker sein Fahrzeug unmittelbar am Bahnübergang angehalten hatte, um nach möglichen Beschädigungen durch seinen mitgeführten Anhänger zu sehen. Als sich die Schranken schlossen, flüchtete der Mann aus dem Gefahrenbereich – ein Güterzug kollidierte daraufhin mit dem abgestellten Fahrzeug. Die Schäden reichen bis in die Millionenhöhe. Hofer spricht von einer „komplett zerstörten Eisenbahnkreuzung“, die nun wieder aufgestellt werden müsse.

Die Arbeiten würden jedoch zügig vorangehen, berichtet Hofer. Auch ein Spezialkran aus Wien wurde angefordert, um die entgleisten Wagen von der Bahnstrecke zu entfernen.