Es war einmal ein Stadtrat mit Namen Günter Riegler, der am 28. Juli anno 2021 den Daumen nach oben streckte – als Zeichen dafür, im Morgengrauen loszulegen. Tatsächlich fiel gestern Früh im Grazer Rathaus die Entscheidung „jetzt oder nie“: Die städtische Immobilienabteilung wurde beauftragt, die laufenden Bemühungen um die still stehende Burgruine Gösting im Idealfall zu einem guten Ende zu bringen.

Das heißt: Noch in den nächsten Wochen will man Hubert Auer, in dessen Privatbesitz sich die Burg ja seit 1998 befindet, ein Anbot vorlegen. Der Stadt schwebt ein langjähriger Pachtvertrag vor, um – gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt und dem Burgverein – das Areal der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.

Schon im Jahr 2020 war die Anlage in Gösting nicht mehr betretbar, zu Beginn des heurigen Jahres sorgten herabbröckelnde Mauerteile zudem für eine Sperre des Spazierweges. Weil die Stadt aber diesen „Dornröschenschlaf“ eines Ausflugzieles nicht akzeptieren wollte, ließ man ein Gutachten erstellen. Und bei der Frage, wie man die Burg wieder erlebbar machen könnte, auch die umliegenden Wälder sowie die „Cholerakapelle“ überprüfen.

„Auf Basis dieses Gutachtens werden wir nun Herrn Auer ein Anbot vorlegen, das aus unserer Sicht absolut akzeptabel ist“, verrät Matthias Eder, Leiter der städtischen Immobilienabteilung. Im Idealfall kann man sich rasch einigen. Noch im Sommer anno 2021.