Kurz vor der Nationalratswahl am 29. September kommt es in dieser Woche zu gleich drei Demonstrationen, die sich natürlich auch auf den Verkehr auswirken werden.
Am Freitag findet der weltweite Klimastreik von Fridays for Future statt, vor allem junge Menschen gehen für Klimagerechtigkeit und Demokratie auf die Straße – diesmal natürlich ganz im Zeichen der Wahl. „Wir sehen jetzt, wovor uns die Wissenschaft seit Jahren warnt“, heißt es auch in Hinblick auf die jüngsten Hochwasserkatastrophen in Österreich: „Daher brauchen wir jetzt eine Regierung, die wirksamen Klimaschutz umsetzt.“ Die Forderungen an die Regierung sind unter anderem mehr Energie durch Windkraft und Erdwärme, Klima-Jobs, Wärmedämmung für Gemeindebauten, bessere Öffi-Infrastruktur und Nahversorger in ländlichen Gebieten und eine Vermögenssteuer für Millionäre, mit der besserer Hochwasserschutz finanziert werden soll.
Verkehrssperren und Umleitungen
Start ist am Freitag um 14 Uhr beim Lendplatz. Ab ca. 14.45 Uhr ist ein Marsch über die Keplerstraße, die Wickenburggasse und das Glacis bis zum Opernring und der Franz-Graf-Allee geplant. Laut Veranstaltern werden mehrere hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Die Versammlung wurde der örtlichen Behörde im Vorfeld ordnungsgemäß angezeigt, bestätigt die Polizei, die die Versammlung dementsprechend absichert und mit zahlreichen Kräften auf den Einsatz vorbereitet ist. Auch Umleitungen und Verkehrssperren seien in diesem Zusammenhang zu erwarten. „Mit Beeinträchtigungen des Verkehrs entlang der Marschroute ist in der Zeit zwischen 14.45 Uhr und 16 Uhr zu rechnen“, warnt die Polizei. Die Verkehrspolizei ersucht darum, den innerstädtischen Bereich weitgehend zu umfahren oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Betroffen sind auch einige Buslinien und auch zwei Straßenbahnlinien, es soll aber lediglich zu Anhaltungen und keinen Ausfällen kommen. Die Linie 30 wird umgeleitet, die Haltestellen Paulustor, Karmeliterplatz, Trauttmansdorffgasse, Schauspielhaus und Tummelplatz können nicht bedient werden. Details hier.
„Bass gegen Hass“: Die Clubszene tanzt gegen den Rechtsruck
Einen Tag darauf heißt es „Bass gegen Hass“: Nach Wiener Vorbild haben sich auch in Graz unterschiedliche DJ-Kollektive (awa_Graz, Grey Note, Ultra Flair, Grrrls DJ Crew, Klangscherbln, after_midnight, Eclectic Loops, Flausch, Rosa Rauschen) zusammengeschlossen, um gemeinsam laut gegen den Rechtsruck auf die Straße zu gehen. Eigentlich war schon für letzte Woche (österreichweiter Aktionstag) eine „Rave-Demo“ geplant, die parallel zum Aufsteirern stattfinden sollte, daraus wird nun eine Kundgebung am Lendplatz (15–17.30 Uhr) mit Redebeiträgen (u. a. Omas gegen Rechts, Grrrls Kulturverein, awa_Graz sowie Aktivistinnen und Aktivisten aus der Szene), einer Chalk Back-Aktion der Catcalls of Graz und musikalischen Beiträgen aus den Reihen der DJ-Kollektive.
Was für die Berliner Clubkultur gelte, gelte auch für Graz, heißt es vom Kollektiv Ultra Flair: „Unsere Clubkultur ist alles, was die Rechten nicht sind und was sie hassen. Wir sind progressiv, queer, feministisch, antirassistisch, inklusiv und bunt“. Nachsatz: „Ob es in Graz auch Einhörner gibt, kann aber nicht bestätigt werden“. Die Grrrls DJ Crew ergänzt dazu: „Queerfeministische Werte bedeuten für uns Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und den Kampf gegen jede Form von Diskriminierung. Eine rechte Regierung stellt all das infrage, indem sie patriarchale Strukturen zementiert und ein rückschrittliches, konservatives Weltbild unterstützt. Das dürfen wir nicht hinnehmen! Kein Zurück in die Vergangenheit!“
Hintergründe zu „Bass gegen Hass“ kann man auch in einer gemeinsamen Erklärung auf der Plattform clubkultur.org nachlesen.
„Kidical Mass“: Für eine kinder- und fahrradfreundliche Stadt
Die Fahrraddemo „Kidical Mass“ steht ebenfalls am Samstag wieder an. Auch bei der achten Ausgabe geht es um eine kinder- und fahrradfreundliche Stadt. Gefordert werden bessere und sicherere Radwege, damit sich Kinder sicher und selbstständig mit dem Fahrrad bewegen können. „Um ein Zeichen zu setzen, erobern wir mit viel Freude und Musik die Straßen“, ruft man am Samstag ab 14 Uhr zur Demo auf. Treffpunkt ist in der Franz-Graf-Allee, wo auch ein Fahrradspielplatz aufgebaut ist. Um 15.15 und 15.45 Uhr starten Fahrradparaden. Für die Öffis heißt das, dass die Buslinie 30 umgeleitet wird und es zu Anhaltungen der Straßenbahnen und Buslinien kommt. Details bei der Holding Graz hier.
Autofreier Tag: Große Fahrradtour samt Autobahn-Stück
Die europaweite Initiative „Autofreier Tag“ will für eine umweltfreundliche Verkehrsmittelwahl sensibilisieren. Heuer am 22. September – die Stadt Graz ist heuer bereits zum 25. Mal dabei. Das Mobilitätsfest entfällt heuer, dafür gibt es mit der „Tour de Graz“ quasi eine Zugabe zum Cityradeln. Höhepunkt der 27 Kilometer langen Tour mit Start um 15 Uhr auf dem Hauptplatz ist ein Abstecher auf die – vorübergehend autofreie – Autobahn. Veranstalter ist die Abteilung für Verkehrsplanung der Stadt Graz. Weitere Informationen hier.