"Stups, der kleine Osterhase, fällt andauernd auf die Nase", ertönt es laut aus dem kleinen Pavillon in der Mitte des Ardninger Gemeinschaftsgartens. Dort fand am Freitag eine Osterfeier für die Kinder der Gemeinde statt. Obwohl sich das Wetter – nach einer sonnenreichen Woche – nicht gerade von der besten Seite zeigt, herrscht reges Treiben im Garten.

In der Karwoche gab es für die Kleinen einen Osterhasenlauf – den "Häschen-Hüpf-Weg". Verschiedene Stationen, bei denen die Kinder mit ihren Eltern kleine Aufgaben erfüllen konnten, verteilten sich auf ganz Ardning. Das Abschlussfest fand dann im Gemeinschaftsgarten statt.

Gemeinschaftsgarten als Veranstaltungsort

Die Idee hinter dem Gemeinschaftsgarten ist, dass die Mitglieder des dazugehörigen Vereins ihn gemeinsam bepflanzen und das Ergebnis ernten – das Erntegut kann von den Helfern für den Privatgebrauch mit nach Hause genommen werden. "Aber der Garten soll auch Veranstaltungsort für Feiern, Besprechungen oder Workshops sein", erklärt Projektleiterin Angelika Enhuber.

Sie freut sich, dass die Osterfeier der Ardninger Kinder dieses Jahr hier stattfindet. Der Osterhasenweg wurde dieses Jahr zum zweiten Mal durchgeführt. "Voriges Jahr zu dieser Zeit war ja Lockdown. Wir wollten den Kindern etwas bieten, das auch den Vorschriften entspricht", erzählt Martina Stadler, Pädagogin bei der Eltern-Kind-Gruppe und Mitorganisatorin. Bianca Baumann, die zweite Organisatorin, ergänzt: "Und da es so gut angekommen ist, wollten wir es heuer wieder machen."

Doch keine Erdbeerplantage in Ardning

109 Erdbeerpflanzen stehen am Freitag auf einem großen Tisch im Gemeinschaftsgarten-Pavillon. Das ist der Preis, den sich die Kinder zum Abschluss des Osterhasenweges abholen können.

"Wir haben schon befürchtet, dass wegen des Regens nicht so viele Kinder kommen. Dann hätten wir in Ardning eine Erdbeerplantage machen können", sagt Stadler und lacht.

Wie in einem Ameisenhaufen

Die Sorge stellt sich als unbegründet heraus. Um 9 Uhr, zu Beginn der Feier, trudeln die ersten Kinder ein. Gegen 10 Uhr wird es richtig voll, im Pavillon wurlt es wie in einem Ameisenhaufen.

Trotz des Regens wagen sich die mit passender Kleidung ausgestatteten Kinder unter dem Dach hervor und laufen durch den Garten. Es wird viel gelacht. Man hört die ein oder andere Mama rufen: "Setz deine Kapuze auf!"

Bügermeister wollte schon immer Gemeindegarten

Während die Erwachsenen sich bei Tee und Kuchen unterhalten, spielen die Kinder gemeinsam im Garten. Auch der Bürgermeister Reinhard Metschitzer überzeugt sich von der Veranstaltung. "Ich wollte schon immer so einen Garten in unserer Gemeinde", erzählt er.

Der Hauptgedanke dahinter sei gewesen, den Kindern zu vermitteln, wie wertvoll selbst angebaute Lebensmittel seien. "Aber eine Idee allein ist zu wenig. Um die Umsetzung hat sich Angelika Enhuber gekümmert. Mit ihr haben wir die ideale Projektleiterin gefunden."

Kindern das Gärtnern näherbringen

Die Kinder sollen auch in Zukunft eine wichtige Rolle beim Gemeinschaftsgarten spielen. Die Volksschule bekommt ein Beet, das von den Kindern bepflanzt wird. Dadurch soll ihnen das Gärtnern nähergebracht werden.

Enhuber hat noch viele Pläne für den Gemeinschaftsgarten. Nachhaltigkeit soll ganz oben stehen, außerdem soll gesammeltes Wissen weitergegeben werden. Sie hat auch vor, eigenes Saatgut zu produzieren, das sich wiederverwenden lässt. Für das Projekt wurde Ardning vom Land Steiermark auch mit dem Titel "Zukunftsgemeinde" ausgezeichnet.

Nachdem sich die Ardninger Kinder im Garten ausgetobt haben, fahren sie wieder nach Hause. "Frohe Ostern!", rufen sie zum Abschied.