Die Krebsdiagnose warf Ulrich Zwirchmaier völlig aus dem Leben. Damals wusste er nicht, ob der Krebs therapierbar ist, noch ob er die Krankheit überleben wird. Das war 2015, der Steirer damals 29 Jahre alt. Nach mehrwöchiger und aggressiver Behandlung konnte er den bösartigen Lymphknotenkrebs schließlich besiegen und die Krankheit in eine Herzensangelegenheit umwandeln. „Bis zu diesem Zeitpunkt war Krebs kein Thema für mich. Als junger Mensch befasst man sich einfach nicht damit. Das hat sich mittlerweile geändert.“

Leukämielauf am  23. September

Zwirchmaier engagierte sich seitdem verstärkt für die Leukämiehilfe und ist seit Oktober letzten Jahres Obmann der Leukämiehilfe Steiermark. Besonders am Herzen liegt ihm der Leukämielauf, der auch heuer wieder im September im Askö-Stadion in Graz stattfindet: „Es ist so unglaublich berührend zu sehen, wenn Menschen, die vor einigen Jahren noch als Patienten auf der Station lagen, ihr Bestes geben und an den Start gehen.“ Doch nicht nur Patienten laufen mit, auch viele Ärztinnen und Pfleger, die während dieser schweren Zeit den Patienten zur Seite standen, machen mit, so der 38-Jährige.

Finanzierung wichtiger Projekte

Für die steirische Leukämiehilfe ist der Leukämielauf die wichtigste Veranstaltung, um Spenden für künftige Forschungs- und Sozialprojekte zu sammeln. Mit den Einnahmen unterstützte der Verein unter anderem die Leukämiediagnostik und Forschung an der Medizinischen Universität Graz. Mit einer Spende von 20.000 Euro ermöglichte der Verein etwa den Kauf eines Zellsortierinstruments. Damit ist es möglich, gesunde Blutstammzellen von Leukämiezellen zu unterscheiden. „Durch den Ankauf eines solchen Geräts wird Graz zu einem wichtigen Standort in der Leukämieforschung“, sagt Zwirchmaier. Gleichzeitig steht der Verein in engem Kontakt mit der Klinischen Abteilung für Hämatologie. Dort wurde kürzlich ein neuer Aufenthaltsraum für die Patienten gestaltet. „Wir hoffen, dass wir auch künftig Projekte dieser Art finanzieren können.“

Nach dem Krebs kamen Island und Costa Rica

Seine Funktion als Vereinsobmann wird Zwirchmaier so lange er kann ausüben. Hauptberuflich ist der gebürtige Grazer im Business Development für eine französische Logistikfirma tätig und verbringt seine Zeit zwischen Lyon und Graz. Sowieso liebt der 38-Jährige das Reisen. Aus diesem Grund erfüllte er sich nach überstandener Krankheit seine zwei großen Träume: ein Besuch in Island und Costa Rica.
Besonders freut er sich auf den kommenden Lauf: „Der Leukämielauf dient dazu, das Bewusstsein der Menschen zu schärfen. Ich freue mich auf alle, die mitmachen wollen.“