A wie Achternbusch, Astl, Angerholzer, Axtmann.
B wie Baumhackl, Bäumler, Buchholz, Busch.
C wie Cimmermann, Crombholz.

Das sind nur zehn von rund 1700 Familiennamen, die direkt (oder über Umwege) Bezug zum Thema Holz haben und sich im Holzmuseum in St. Ruprecht ob Murau in den Ausstellungsräumen wiederfinden. Ausgeforscht hat die Namen Hans Edler (85). "Das Suchen danach ist schon bissl eine Krankheit", sagt er verschmitzt, "aber meine Augen sind schon gezielt darauf gerichtet, wenn ich wo etwas lese." Und so gibt es durchaus erstaunliche Funde: Claudia Sheinbaum (Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt) oder Falco (weil "in echt" Hans Hölzel). Kestenholz (kommt von "Kestn", steirisch für Kastanien) oder Kerschbaumer (Kirsche). Und da wäre dann noch Frauenhauer bzw. Frauenschlager. Klingt bösartig, hat aber keinen schlimmen Hintergrund: "Wenn ein Frauenkloster einen Wald hatte, hieß der Holzknecht, der dort Bäume schlägerte, Frauenschlager", sagt Hans Edler.

Von der Idee zum Museum

Der Obersteirer, ehemaliger Bezirksforstinspektor im Bezirk Murau, ist es auch, der in den 1980ern das Image vom Holz aufbessern wollte. "Werbung für das Holz wurde damals praktisch noch keine gemacht", erinnert sich Edler. So gründete er mit eifrigen Mitstreitern 1984 einen Verein ("wir sind ein privater Verein ohne ständigen Sponsor im Hintergrund"), 1988 wurde das Museum eröffnet ("an einem Samstag, erst am Donnerstag davor wurden wir mit allem fertig"). Ziel war und ist es, die Vielfalt des Rohstoffes Holz im Bezirk Murau, sei es im volkskulturellen, wirtschaftlichen oder touristischen Zweck, darzustellen. In weiterer Folge griff die "Holzidee" auf den gesamten Bezirk über und die "Steirische Holzstraße" wurde gegründet. Damit nicht genug: Einer der Höhepunkte fand im Jahr 1995 statt. Die Steirische Landesausstellung "Holzzeit" wurde in Murau bzw. im Holzmuseum ausgerichtet. Die Landesausstellung stieß im Bezirk Murau auf fruchtbaren Boden, viele Initiativen sind danach entstanden.

"Bis heute haben wir mehr als 500.000 Besucher gehabt, das macht uns vom Verein schon sehr stolz." Die Ausstellung im Haupthaus geht auf die vielen verschiedenen Bräuche und Traditionen rund um den Werkstoff Holz ein. Das alte Handwerk vom Zimmermann, Wagner, Fassbinder, Tischler, Sattler bis zum Holzknecht mit Holzknechthütte findet ebenso Platz. Selbstverständlich gibt es auch auf Schulklassen abgestimmte Führungen, inklusive Holz-Fühl-Riechlabor mit verschiedensten Holzarten, Blättern, Nadeln und Pech.


Seit der Öffnung des Holzmuseums finden zudem immer jährlich Sonderausstellungen statt – Infos, Öffnungszeiten (täglich bis 31. Oktober geöffnet) und Termine dazu gibt es online auf www.holzmuseum.at.


Übrigens: Bei 1700 ist für Namenssammler Hans Edler noch nicht Schluss. Denn es gibt ja noch:
Z wie Zaunbauer, Zauner, Zimmerhackl, Zimmermann.