Der emeritierte Grazer Kirchenhistoriker Professor Maximilian Liebmann verstarb im 88. Lebensjahr in der Nacht von Montag auf Dienstag. Er befand sich zuletzt wegen einer schweren Lungenentzündung in Spitalsbehandlung. Liebmann zählte zu den renommiertesten österreichischen Kirchenhistorikern der Gegenwart. Bahnbrechend waren seine Arbeiten über die Situation der Kirche während der Zeit des „Ständestaates“ und des Nationalsozialismus. Im Fall des Wiener Kardinals Theodor Innitzer (1875-1955) gelang es Liebmann, die dramatischen Ereignisse in den Monaten nach dem deutschen Einmarsch in Österreich 1938 zu rekonstruieren. Seine Arbeiten fanden weit über den Fachbereich hinaus große Beachtung.