Er stand mit beiden Beinen mitten im Leben. Zu Hause hatten der Steirer und seine Gattin einen wunderschönen Hof und dann war da noch die Arbeit, die er seit mehr als 20 Jahren verrichtete. Seine Morgenroutine war lange Zeit stets dieselbe. Er war Busfahrer und Zeitungszusteller, kannte seine Route, wusste, wo es lang ging. Doch dann änderte sich sein Leben blitzartig und warf den Steirer völlig aus der Bahn.

Es war kurz vor seiner Pensionierung. Eigentlich wäre ein Urlaub mit seiner Gattin geplant gewesen. Jedes Jahr zur selben Zeit steuern sie ein Ziel an: die Adria. Dort ließen sie Jahr für Jahr den angestauten Stress von den Meereswellen davontragen. Nur diesmal lief alles anders. Der Mann erlitt einen Schlaganfall und ist seither vom Brustkorb abwärts gelähmt. Das Leben, das sie kannten, änderte sich mit einem Mal.

Aus ihrem Gatten, der immer stets bemüht war, jede Arbeit mit Sorgfalt und vollem Elan zu erledigen, wurde von einer Sekunde auf die andere ein schwer kranker Mann und ein Pflegefall, der seitdem auf Hilfe im Alltag angewiesen ist. Doch auch seine Frau hatte es in der ersten Zeit nicht leicht. Für die Arbeit auf dem Hof blieb daneben keine Zeit mehr, die Wirtschaft musste verpachtet werden. Niemand war darauf vorbereitet. Mit diesem Schicksalsschlag brach für beide eine Welt zusammen.

Mehrere Krankenhausaufenthalte folgten. Es müsse geklärt werden, wie es zum Schlaganfall gekommen sei, hieß es von den Ärzten. Für das Ehepaar änderte sich mit der Diagnose aber nichts. Der Steirer konnte nicht mehr alleine stehen oder laufen. In verschiedenen Rehakliniken erhielt der Pflegebedürftige die unterschiedlichsten Therapien. Dann die nächste Herausforderung: Der Steirer erkrankte.

Während seines Rehaaufenthalts machte er eine schwere Lungenentzündung durch, die seinen Zustand noch einmal verschlechterte. Hinzu kam eine Lungenembolie, die ihm das Atmen erschwerte. Medikamente sollten Abhilfe schaffen. Insgesamt 16 Stück am Tag nimmt der Steirer seither ein. Eine Befreiung von der Rezeptgebühr war bislang noch nicht möglich.

Doch trotz der vielen Rückschläge gab er nicht auf – wollte für sich und seine Frau weitermachen. Beide hatten mit der Situation psychisch stark zu kämpfen. Als große Stütze erweist sich die Schwester des Mannes – sie hilft bei allen organisatorischen Belangen und steht auch emotional zur Seite. Später kamen noch Geldsorgen hinzu, da sie für die Finanzierung der notwendigen Therapien ihr gesamtes Erspartes aufgebraucht hatten. Seitdem ihr Mann ein Pflegefall ist, hat sich der Großteil ihrer Einnahmen reduziert, sind die Ausgaben ins Unermessliche gestiegen. Ihr Gatte bekommt zusätzlich Physiotherapie, die Kosten dafür wurden bisher aber noch nicht vorgeschrieben.

Um die neue Lebensphase und den Alltag des Steirers so gut und wie möglich zu gestalten, waren entsprechende Heilbehelfe und andere Hilfsmittel nötig, etwa ein elektrischer Rollstuhl oder eine Duschliege. Ebenfalls musste das Zuhause des Ehepaares an gewissen Stellen barrierefrei umgebaut werden. So musste vor dem Eingang des Hauses eine Auffahrrampe aufgestellt und der Sanitärbereich erneuert werden. All das gelang dem Ehepaar mit ihrem Ersparten, mit dem sie über viele Jahrzehnte so sorgsam umgegangen waren. Nun sind ihre Möglichkeiten aber völlig erschöpft.

Bei der Anschaffung des benötigten elektrischen Duschwagens konnte „Steirer helfen Steirern“ nun helfen; das Pflegebett soll im kommenden Jahr folgen.