Die Polizei jagt einen Serienräuber, der in Wien, Graz und Linz 16 Überfälle begangen haben soll. Der "bewaffnete Senior" suchte hauptsächlich Geldinstitute sowie eine Apotheke in Linz heim. Fotos aus den Überwachungskameras werden am Mittwoch in der TV-Sendung "Aktenzeichen XY ...ungelöst" veröffentlicht, gab das Bundeskriminalamt (BK) bekannt.

Überfall in Graz im Mai 2011

In Graz hat der Unbekannte am 4. Mai 2011 die Raiffeisenbank in der Annenstraße 58 überfallen. Laut Polizei eilte er damals zielgerichtet auf einen Bankschalter zu, bedrohte einen Bankangstellten mit der Waffe und forderte Bargeld. Die Beute steckte er damals in einen Plastiksack. Nach 100 Metern schwang er sich auf ein Fahrrad und fuhr in Richtung Hans-Resel-Gasse davon.

So berichtete die Kleine Zeitung damals über den Bankraub
So berichtete die Kleine Zeitung damals über den Bankraub © Kleine Zeitung

Neue Hinweise gesucht

Die bisher in Medien veröffentlichten Lichtbilder führten nicht zur Festnahme des Täters. Deshalb werden in der auch in Deutschland und der Schweiz ausgestrahlten ZDF-Fernsehsendung aktuelle Täterfotos sowie ein Video seines jüngsten Banküberfalls in Wien zu sehen sein. Der Mann ist seit August 2009 aktiv, sein letzter Coup war im April 2018. Es handelt sich laut BK um "die größte Bankraubserie in Österreich, die jemals ein Einzeltäter begangen hat". Neun Raubüberfälle beging der Mann in Wien, fünf in Linz, einen in Graz und einen Überfall auf eine Apotheke in Linz.

Raubüberfälle auf Geldinstitute

Über den "Senioren-Bankräuber" wurde bereits am 5. Oktober 2016 in der TV-Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" berichtet. Damals hatte der Mann sieben bewaffnete Raubüberfälle auf Geldinstitute verübt.

Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei dem Räuber aufgrund seines Akzents um einen deutschen Staatsbürger handeln könnte. Möglicherweise hat der Täter auch einen Bezug nach Polen. Der Mann ist schlank, 1,80 bis 1,85 Meter groß und etwa 50 bis 60 Jahre alt. Er hat dunkles bzw. leicht grau meliertes Haar und am Hinterkopf eine Teilglatze. Bei den Raubüberfällen trug er immer eine Kopfbedeckung (Wollhaube, Kapuze oder Baseballmütze) sowie eine Brille mit abgedunkelten Gläsern. Teilweise hat er zusätzlich einen dunklen Schal ins Gesicht gezogen. Meistens trug er Handschuhe.

Im Zusammenhang mit diesem Bankraub spricht man von der größten Bankraubserie in Österreich, die jemals von einem Einzeltäter begangen wurde
Im Zusammenhang mit diesem Bankraub spricht man von der größten Bankraubserie in Österreich, die jemals von einem Einzeltäter begangen wurde © Fahndungsfoto

8000 Euro Belohnung

Bei den Überfällen war der Täter bewaffnet, drang in den Angestelltenbereich der Bankfilialen ein und entnahm eigenständig das Bargeld aus den Kassenladen. Nach der Tat flüchtete er zu Fuß, mit einem Fahrrad oder mit einem Taxi. Für sachdienliche Hinweise, die zur Ausforschung des Serientäters führen, ist eine Geldbelohnung in der Höhe von 8000 Euro ausgelobt. Hinweise können auch vertraulich an das BK unter der Telefonnummer +43(0)1/248 36-985025 oder per Mail unter BMI-II-BK-SPOC@bmi.gv.at gerichtet werden.