Eine zusätzliche Hand beim Schleppen der Einkäufe, beim Rasenmähen oder eine Mitfahrgelegenheit zum nächsten Arzttermin. Was gemeinhin als Nachbarschaftshilfe bekannt ist, gibt es in der Steiermark zukünftig auch über einen Klick. Denn die Zeit-Hilfs-App soll über die ganze Steiermark hinweg, Personen die Hilfe benötigen und jene die ehrenamtlich helfen möchten, zusammenbringen. „Viele Menschen sind bereit zu helfen, aber sie wissen nicht, wann und wo sie helfen können“, sagt LH-Stellvertreterin Manuela Khom (ÖVP).
Helfende sind während der Tätigkeit gratis versichert
Die App funktioniert als Web-App, muss also nicht extra heruntergeladen werden. Sowohl Gemeinden, Vereine als auch Einzelpersonen können Hilfe anbieten oder auch um Hilfe bitten. Eine Besonderheit: Wer über die Zeit-Hilfs-App jemandem aus der Patsche hilft, ist für diese Tätigkeit bei der Uniqa-Versicherung Unfall sowie Haftpflicht versichert. Die Versicherung gilt für alle Tätigkeiten, die über die App angenommen werden.
Damit man überhaupt erst Hilfsangebote oder Hilferufe in der App schalten kann, muss man sich zunächst anmelden. „Bei der Anmeldung müssen der volle Name, die Adresse, sowie das Geburtsdatum angegeben werden, allerdings kann eingestellt werden, dass nur der Name auch für andere sichtbar ist“, sagt die Projektleiterin von der Landentwicklung Steiermark, Tanja Venier. Auch der Name ist nur für Personen sichtbar, die ebenfalls angemeldet sind. Für all jene, die als „Gäste“ auf die Website kommen, sind nur die Inserate sichtbar, nicht aber, von wem sie geschaltet wurden.
App ist barrierefrei zugänglich
Damit die Seite tatsächlich für alle zugänglich ist, kann die App auch per Sprachsteuerung bedient werden. Die App fußt auf dem bereits bestehenden Zeit-Hilfs-Netzwerk, in dem bisher nur Gemeinden und Vereine Hilfsangebote bieten konnten. Durch die App wird das Angebot auch für Einzelpersonen zugänglich.
Auch Helfende werden zur Kasse gebeten
Während die App im ersten Monat kostenlos ist, müssen Einzelpersonen in weiterer Folge einen Euro pro Monat für die Nutzung bezahlen. Kurios: Das gilt sowohl für jene, die Hilfe suchen, als auch für diejenigen, die helfen möchten. Das bedeutet, auch Menschen, die eigentlich ehrenamtlich gutes tun möchten, werden zur Kasse gebeten. Für Vereine ist die Nutzung kostenlos. Sie können auch Veranstaltungen, wie Stammtische und Co in der App hinterlegen.