Nein, so war das mit Sicherheit nicht geplant. Österreichs Slalom-Herren kassierten in Madonna di Campiglio just im letzten Rennen vor Weihnachten eine schwere Schlappe – als bester ÖSV-Läufer fand man Michael Matt gerade als 20. im Klassement. Und Madonna, dort, wo es schon vier Mal Triumphe gegeben hatte, bleibt damit ein zweites Mal kein guter Boden. Schon im Vorjahr war Johannes Strolz als Zehnter der Beste; auch diesmal war der kaderlose Vorarlberger auf dem Weg, wieder bester Österreicher zu sein, fädelte aber nach der elften Zeit in Lauf eins ein. Das Ergebnis: das schlechteste ÖSV-Ergebnis auf diesem Hang aller Zeiten.

Für die zwei besten Österreicher gab es schon in Lauf eins eine Denksportaufgabe mit auf den Weg unter den Weihnachtsbaum: Marco Schwarz, der im ersten Slalom in Val-d’Isère nach seiner Verletzung die Qualifikation für Lauf zwei verpasst hatte, schied ebenso aus wie kurz darauf Manuel Feller. Der Tiroler war sichtbar „not amused“ über den zweiten Ausfall im zweiten Rennen: „Aber eingefädelt bin ich wenigstens nicht“, meinte er bittersüß, nachdem er vor dem letzten Übergang ausgefallen war. Und auch Schwarz hätte sich selbst wohl einen besseren Jahresausklang gewünscht. Das neue Motto: „Erholen in einer kurzen Pause, dann geht es wieder los. Der Fokus wird auf dem Slalom liegen, es wartet ja der Slalom-Jänner. Ich dachte, ich bin besser drauf.“ Das dachten die anderen auch. „Zu fehlerhaft“, meinte Fabio Gstrein, „aber ohne Feller und Schwarz schaut es nicht gut aus“.

Das Rennen blieb auch abseits der enttäuschenden Österreicher verrückt. Denn Clement Noel war auf dem Weg mit der vierten Laufbestzeit zum zweiten Sieg in Serie – doch beim letzten Tor schied er aus. „Ich habe den Stadionsprecher gehört, der sagte, es ist „Super-Grün“. Aber es ist mir ein Rätsel, wie man so ausfallen kann.“ Statt des Sieges für den Mann, dessen Name „Weihnachten“ bedeutet, gab es einen Erfolg des Weltmeisters: Sebastian Foss-Solevaag „erbte“ so den zweiten Weltcupsieg seiner Karriere. Dort, wo er schon im Vorjahr Zweiter geworden war. „Es tut mir leid für Clement, er war superschnell. Aber ich freue mich über den Sieg.“ Ebenso wie Alexis Pinturault über seine Rückkehr auf das Podest als Zweiter.

Was bleibt? Ein spannendes Rennen, unglaubliche sieben Nationen in den Top elf – aber kein Österreicher. Cheftrainer Andreas Puelacher war ratlos: „Die Verhältnisse – wir haben mit mehr Eis gerechnet – dürfen aber nicht als Ausrede dienen. Wir haben viel Arbeit vor uns.“