Österreichs Fußball-Nationalmannschaft der Männer hat in der Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland mit Belgien, Schweden, Estland und Aserbaidschan ein forderndes, aber machbares Los erwischt. "Die Gruppe hätte sicherlich noch einfacher sein können, aber auch schwieriger", meinte ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick am Rande der Auslosungszeremonie in Frankfurt zur Ausgangslage in Pool F. Österreich war aus Topf zwei gelost worden.

In Gruppe C kommt es indes zur Neuauflage des EM-Endspiels von 2021, es treffen Titelverteidiger Italien und der EM-Zweite England aufeinander. Auch in Gruppe B stehen Duelle zweier Topteams an. Dort nimmt es Weltmeister Frankreich mit den Niederlanden auf. Die Top zwei jeder der zehn Gruppen qualifizieren sich für die Endrunde, drei weitere Tickets werden in den Play-offs im März 2024 vergeben, für die sich die Teams über die Nations League qualifizieren können. Ausgetragen wird die Qualifikation von März bis November 2023.

Für Rangnick sind die Belgier, als Zweiter hinter Brasilien aktuell die bestgereihte europäische Nation in der Weltrangliste, Favorit in der Österreich-Gruppe. "Da wird es darum gehen, wer Zweiter wird", meinte der Deutsche über den WM-Dritten 2018, der bei den jüngsten EM-Auflagen jeweils das Viertelfinale erreichte. Klar ist, dass Belgiens "Goldene Generation" um Kevin de Bruyne ihre Versprechen bisher nicht einlösen konnte. Die Fans warten weiter auf den ersten internationalen Titel seit dem Olympiasieg 1920.

"Unser Ziel wird sowieso sein, dass wir uns so entwickeln, dass wir jeden Gegner schlagen können, auch in dieser Gruppe, und uns direkt qualifizieren", stellte Rangnick klar. Vermutlich muss man also den "alten Bekannten" Schweden hinter sich lassen. Bereits zum siebenten Mal wurden die "Tre Kronors" den Österreichern in einer EM- oder WM-Qualifikation zugelost, die jüngsten Erinnerungen sind gute: Bei der Quali für die EM 2016 gewann Rot-Weiß-Rot Gruppe G vor Russland und Schweden. In Wien gab es ein 1:1, im September 2015 lösten David Alaba und Co. mit dem 4:1 in Stockholm dann vorzeitig das Endrundenticket.

Sogenannte Pflichtsiege stehen gegen Estland und Aserbaidschan, die Nummern 109 bzw. 123 der Welt an. Beide warten noch auf die erste Qualifikation für ein Großereignis. Auf die leichte Schulter zu nehmen seien die beiden Außenseiter freilich nicht, warnte Rangnick. "In Baku ist es auch nicht so, dass man da schnell hinfliegt und drei Punkte mitnimmt", betonte der 64-Jährige. Die Bilanz Österreichs ist mit 3 Siegen und 1 Remis in 4 Partien gegen Aserbaidschan und 2-0-0 gegen die Esten zumindest eindeutig.

Die anderen Gruppen sehen wie folgt aus:

Die EM-Quali startet im März 2023 und endet im darauffolgenden November. Jeweils die Top zwei der insgesamt zehn Gruppen sind für die Endrunde qualifiziert, die restlichen drei Startplätze werden über die Nations League ausgespielt. Da Österreich in diesem Bewerb zuletzt in der höchsten Liga engagiert war, ist davon auszugehen, dass David Alaba und Co. im Play-off antreten könnten, sollten sie in der Quali scheitern. Allerdings hat das heimische Nationalteam seit der EM-Aufstockung auf 24 Mannschaften im Jahr 2016 immer die Teilnahme über die reguläre EM-Qualifikation fixiert.