Wie ein Heimspiel fühlte sich für die Österreicher das Nations-League-Duell gegen Dänemark in Kopenhagen an. Das Parken-Stadion erstrahlt im Gesamten in den Farben Rot und Weiß – von den Sitzen bis zu den Bannern. Und obwohl die Partie an einem Montagabend stattfand, galt quasi ein Dresscode. Unzählige Skandinavier fieberten auf den Tribünen des EM-Stadions des Vorjahrs in – na logisch – rot-weißen Fanartikeln mit und feierten das 30-Jahr-Jubiläum des sensationellen EM-Triumphs aus dem Jahr 1992.

Die Österreicher fühlten sich in dieser Umgebung zu Beginn nicht unwohl. Im Vergleich zum 1:1 gegen Weltmeister Frankreich brachte Teamchef Ralf Rangnick mit Heinz Lindner, Christopher Trimmel, Valentino Lazaro (links hinten), Kevin Danso, Sasa Kalajdzic und Debütant Patrick Wimmer statt Patrick Pentz, Stefan Lainer, David Alaba, Maximilian Wöber, Konrad Laimer und Marko Arnautovic sechs neue Kräfte.

Der angeschlagene Alaba nahm auf der Bank Platz, agierte aber im Aufwärmprogramm als Art zusätzlicher Coach und unterstrich einmal mehr, der absolute Leader dieser Truppe zu sein. Marcel Sabitzer übernahm die Kapitänsschleife, Xaver Schlager stand als einziger Akteur auch im vierten Spiel in Folge unter Rangnick in der Startelf.

Zu schnell, zu clever

Die Partie begann auch munter. Beide Mannschaften agierten mit offenem Visier. Cornelius bzw. Sabitzer näherten sich an. Ersterer war es auch in der 16. Minute, der das österreichische Tor nur hauchdünn verfehlte. Dänemark erhöhte permanent den Druck und kam in der 21. Minute zum Führungstreffer. Nach einem Stellungsfehler von Trimmel bediente Maehle ideal Wolfsburg-Stürmer Wind, der Lindner keine Chance ließ. Die Österreicher fanden quasi kein Rezept mehr, die in allen Belangen überlegenen Gastgeber vom eigenen Tor fernzuhalten. In der 37. Minute stand das Stadion schon wieder kopf. Wind bediente Skov Olsen, der abgebrüht zum 2:0 einschob. Es ging den Österreichern einfach alles zu schnell und es stellte sich heraus, dass ohne die etablierte Einsergarnitur mit u. a. Alaba, Arnautovic und Laimer die rot-weiß-rote Equipe (nicht zu verwechseln mit der rot-weißen) eher ein laues Lüfterl ist.

Das änderte sich auch nicht wesentlich, als Rangnick zur Pause drei Wechsel vollzog (Laimer, Lainer und Onisiwo für die schwachen Schlager, Lazaro und Wimmer) und von einer 4-2-2-2- auf eine 3-5-2-Formation umstellte. Spielerisch ging bis auf ein paar Alibiaktionen nichts voran, immerhin stabilisierte sich die Defensive der Österreicher etwas, was auch damit zusammenhing, dass die Dänen die Partie routiniert kontrollierten. Dennoch hätte der Sieg höher ausfallen können. Eriksen traf nur die Stange (87.).

So muss Österreich richtig zittern, im Herbst nicht wieder aus der A-Gruppe der Nations League abzusteigen.