Liga-Vorstand Christian Ebenbauer verkündete, dass sich die Klubs der 2. Liga auf eine Fortführung des Spielbetriebs geeinigt haben. Die Entscheidung sei „fast einstimmig ausgefallen“. Nach Informationen soll sich lediglich Lafnitz gegen einen Neustart ausgesprochen haben. Los geht es am 5. Juni, die Liga soll am 31. Juli beendet werden.

„Ich habe schon zu Beginn der Krise betont, das es das oberste Ziel sein muss, ein sportliches Ergebnis zu erreichen“, sagte Ebenbauer. Da es aus den unteren Ligen keine Aufsteiger geben wird, muss aus der 2. Liga am Ende auch kein Klub absteigen. Die Präventionsmaßnahmen wurden von den Klubs einstimmig angenommen und weiters wurden auch ein 25-Mann-Kader beschlossen.

Großes Zeichen gesetzt

Auf dem Spielbericht müssen 14 +2 Spieler aufgelistet sein, die Schiedsrichter sind (wie auch in der Bundesliga) nicht aufgrund ihrer Landeszugehörigkeit gebunden.  Die Klubs und die Liga seien sich der Verantwortung bewusst, vor allem da in der 2. Liga auch viele Amateurspieler engagiert sind. „Die Klubs haben mit dieser Entscheidung ein großes Zeichen gesetzt“, sagt Ebenbauer.

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Es wird nur zu einer einzigen „englischen“ Runde kommen, die restlichen Partien werden an Wochenenden oder Feiertagen ausgetragen. Somit kommt es nicht zu so einem engen Plan wie in der Bundesliga. Apropos Bundesliga: Die Testungen und Hygienemaßnahmen entsprechen denen der obersten Spielklasse.

Eine große Rolle spielte auch die finanzielle Unterstützung der Bundesliga. Jener Unterstützungs-Fonds, der schon im Herbst für Infrastrukturmaßnahmen bei den Zweitligisten beschlossen worden war, wird nun für Corona verwendet. "Da handelt es sich mit Sicherheit um zumindest 400.000 Euro", gab Ebenbauer Einblick. Reichen würde das aber für die Clubs keinesfalls. "Das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein", fügte der Liga-Boss hinzu.

Große Freude in Ried und Klagenfurt

Die Partien werden nach derzeitigem Stand in den jeweiligen Heimstadien ausgetragen und wie gewohnt im Internet auf laola1.tv bzw. zum Teil im Fernsehen auf ORF Sport + übertragen. Über eine Ausweitung der Live-Coverage im TV werde noch gesprochen.

Besonders groß war die Freude über die Entscheidung am Montag im Lager von Ried und Austria Klagenfurt. Die beiden Topteams hätten im Fall eines Abbruchs wohl versucht, eine Bundesliga-Aufstockung mittels Klage zu erreichen. "Ich bin den Vereinen sehr dankbar für die Solidarität in der 2. Liga, dass sie mit so großer Mehrheit für die Fortsetzung gestimmt und dem Konzept der Bundesliga zugestimmt haben", sagte Rieds Geschäftsführer Roland Daxl.

Der vorletzte wichtige Schritt sei nun getan. "Der letzte Schritt muss jetzt am grünen Rasen erfolgen", ist sich Daxl bewusst. Die Innviertler, die auf Zuwendungen aus dem Bundesliga-Topf verzichten, haben acht Punkte Vorsprung auf Klagenfurt. "Es ist ein langer Weg, aber wir geben uns noch lange nicht geschlagen", erläuterte Klagenfurts Trainer Robert Micheu.