Seit mittlerweile sieben Saisonen spielt der WAC in der Bundesliga. Heimspiele im UNIQA-ÖFB-Cup waren in dieser Zeit rar gesät. Letztmals traten die Wölfe in der so erfolgreichen Cup-Saison 2014/15 vor heimischem Publikum an. Damals auch mittendrin: der heutige Gegner Rapid. Dank eines 2:1-Viertelfinale-Siegs über die Hütteldorfer zogen Michael Sollbauer und Co. ins Semifinale ein, wo gegen Austria Wien mit 0:3 Endstadion war.

Sollbauer führte den WAC damals als Kapitän auf das Feld, wird es auch heute wieder tun. Voll motiviert und – trotz der anstrengenden Sonntags-Partie gegen St. Pölten – voll fit. „Solche englischen Wochen musst du aushalten. Dafür trainierst du ja als Profi. Ein Vorteil ist sicher das Heimspiel. So fällt die Anreise weg.“

Dass Didi Kühbauer nach dessen WAC-Trainertätigkeit heute erstmals als Gegner in die Lavanttal-Arena zurückkehrt, kümmert Sollbauer wenig. „Er hat fachlich und sportlich auf alle Fälle einiges am Kasten. Dass er eine Mannschaft zusammenstellen und ihr seine Spielidee einimpfen kann, hat er in St. Pölten bewiesen. Aber auch wir sind sehr gut drauf.“

Wie es funktionieren kann, hat zuletzt Hartberg beim 3:0-Sieg über die Hütteldorfer gezeigt. „Einsatz und Kampfbereitschaft müssen stimmen. Wenn wir so spielen wie gegen St. Pölten, können wir uns Chancen ausrechnen.“

Ins gleiche Horn stößt auch Trainer Christian Ilzer. „Sie haben ein Budget von 30 Millionen Euro. Da kann man von Krise reden, so viel man will. Wir werden aber selbstbewusst auftreten. Unser großes Ziel ist es, ins Viertelfinale einzuziehen.“

Der Druck liegt klar bei Rapid. Präsident Michael Krammer stellte den Beteiligten nach dem 0:5-Debakel in der Europa League in Villareal die Rute ins Fenster: „Wer das System blockiert, wird unter Didi keine Chance haben. Da gibt es einen Karriereknick vom Spieler zum Zuschauer. Es geht bei einigen nicht um die Qualität, sondern um Mentalität. Wobei – was ist eigentlich Qualität? Wenn ich sie nicht auf den Platz bringe, habe ich sie nicht.“

Fliegt der Rekordmeister gegen den WAC aus dem Cup, wird’s in Hütteldorf endgültig wieder unangenehm. Möglicherweise auch für Sportdirektor Fredy Bickel, der nach der Djuricin-Ablöse von den Fans als Nächster ins Visier genommen wurde. Langsam mehren sich die Stimmen, die Legende Steffen Hofmann als neuen starken Mann ins Spiel bringen.