Es war letzten Endes ein bitterer Eishockey-Abend in Villach. Vor einer sparsamen Kulisse von 2145 Zuschauern (wohl auch wetterbedingt), setzte es für den VSV mit einem 2:3 die fünfte Niederlage im sechsten Spiel. Bitter vor allem deshalb, weil sie unnötig war. Die Blau-Weißen diktierten über weite Strecken das Geschehen. Hatten Torchancen in Hülle und Fülle - scheiterten aber zu oft am eigenen Unvermögen oder Bullen-Keeper JP Lamoureux, der sich in bestechender Form präsentiert hatte. Summa summarum erteilte Salzburg dem VSV eine Lehrstunden in Sachen Effizienz.

Doch die Partie entwickelte sich speziell aus Villacher Sicht zu einer sehenswerten. Nur zu Beginn zeigten sich die Gäste präsent und erzielten schnell die Führung durch Thomas Raffl. Mehr und mehr übernahm der VSV das Kommando. Speziell der Aufbau klappte wie am Schnürchen, jeder Bullen-Forecheck lief ins Leere. Im Minutentakt tauchten Pollastrone, Bjorkstrand, Ulmer, Reid oder Lahti vor Salzburg-Torhüter Lamoureux auf. Die Zone vor dem Bullen-Kasten wurde zwar verdichtet, der VSV fand mit schnellen Kombinationen immer wieder eine Lücke - aber nie das Tor.

Rollende VSV-Angriffe

31 Sekunden nach Wiederbeginn im zweiten Abschnitt erlöste Jerry Pollastrone schließlich das Publikum mit dem verdienten Ausgleich. Postwendend antworteten die Gäste, erneut durch Raffl. Und es kam noch schlimmer: Ohnehin nicht begünstigt von den Referee-Entscheidungen an diesem Abend, führte ein seltener Vorstoß der Salzburger zum 3:1 durch Hochkofler. Diese Kaltschnäuzigkeit wurde vom VSV vermisst, dessen rollende Angriffe von Lamoureux gestoppt worden sind. Erst in der 44. Minute gelang Patrick Bjorkstrand (Rebound nach Fraser-Schuss) der hochverdiente Anschlusstreffer zum 2:3.

Das Tor setzte neue Energie frei, der VSV stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Salzburg verteidigte allerdings clever und setzte auf Konter, ohne daraus nennenswert Kapital schlagen zu können. Die Blau-Weißen blieben in ihren Abschlüssen zu unplatziert, wie Anton Karlsson (57.). 144 Sekunden vor dem Ende fasste sich Schiedsrichter Piragic ein Herz und schickte Baltram auf die Strafbank. Im folgenden Powerplay, bei 6:4, wurde kein einziger Schuss abgegeben. Es blieb beim 3:2-Sieg für die Bullen, am Ende war Salzburg der glücklichere Sieger.

Am Sonntag müssen die Blau-Weißen nach Dornbirn. Gegen die wiedererstarkten Vorarlberger ist ein Sieg beinahe schon Pflicht, um nicht noch mehr an Boden in der Tabelle zu verlieren.