Stefan Kraft hat am Sonntag nach Rang zwei am Samstag den Sieg auf dem Holmenkollen in Oslo geholt. Es war sein insgesamt schon 28. Der Salzburger segelte auf 130,5 und 131,5 m und gewann mit 266,1 Punkten und 8,3 Zählern Vorsprung auf Samstag-Sieger Anze Lanisek (SLO) und dem Polen Dawid Kubacki (+8,4). Halbzeit-Leader Daniel Tschofenig fiel auf den fünften Platz zurück, Manuel Fettner war nach Zwischenrang fünf Elfter.

"Ich bin mega, mega happy, das Wochenende hätte nicht besser laufen können", sagte Kraft im ORF-Interview. Tschofenig und er hatten nach Durchgang eins für eine ÖSV-Doppelführung gesorgt. "Jetzt habe ich das einmal runtergebracht. Ich habe zum Tschofi oben gesagt, das ziehen wir jetzt durch, das holen wir uns. Einen haben wir durchgebracht, war ein cooler Wettkampf zum Genießen. Ich habe die besten Sprünge im Wettkampf gezeigt – also sehr cool." Kraft hat mit nunmehr 92 Weltcup-Podestplätzen gleich viele wie der Pole Adam Malysz. Nur der Finne Janne Ahonen (108) hat mehr.

Auch Tschofenig habe eine gute Steigerung gehabt. "Er kriegt wieder Selbstvertrauen und auch für unser Team war das ein cooler Wettkampf." In der Raw Air fährt Kraft mit dem Leadertrikot zur nächsten Station nach Lillehammer, wo schon am Montag die Qualifikation ansteht.

Zu viel wollte der zweifache Sieger dieser norwegischen Spezialwertung aber noch nicht darauf geben. "Der Vorsprung muss gewachsen sein, das ist ein schöner Benefit, den du bis jetzt hast, aber darum kannst du dir nicht viel kaufen. Wir haben noch so viele Sprünge und vor allem das Skifliegen zum Schluss gibt ja doch immer sehr viele Punkte. Aber es ist cool, weiter in dem Trikot herumzufliegen."

Tschofenig sprach nach dem Rückfall auf Platz fünf von einem "kurzen Schmerz am Anfang". "Aber jetzt freue ich mich echt mega. Ich habe am Anfang mit der Schanze sehr gehadert, ich kann mich mehr als glücklich schätzen." Die Situation als Letzter vom Bakken zu gehen, wünscht er sich noch öfter. "Wenn hinter dir keiner mehr die Ski hinlegt, das ist ein Gefühl, das ich mir immer wieder wünschen würde." Jedenfalls hat er Zuversicht in Oslo getankt. "Ich kann mit echt gut Sprüngen ganz vorne mitkämpfen kann, das ist kein Ausrutscher gewesen."

Kraft war schon vor Beginn des Sonntagbewerbs eine besondere Ehre zuteilgeworden. Der Salzburger wurde mit der seit 1895 verliehenen Holmenkollen-Medaille für besondere Dienste um den nordischen Skisport von Norwegens König Harald V. ausgezeichnet. Kraft sprach von einer "großen Ehre".