Konkret wurden mit Stichtag 30. Juni insgesamt 160.873 Anträge eingebracht, 100.444 davon wurden positiv entschieden und 40.615 negativ. Bei 18.216 Anträgen wurde die Bearbeitung eingestellt, da trotz mehrmaliger Aufforderung, die jeweils fehlenden Unterlagen nachzureichen, diese nicht beigebracht wurden.

Dabei taten sich offenbar etliche Antragsteller schwer mit den Formularen. Denn 52 Prozent der Ansuchen wurden beim ersten Anlauf unvollständig eingebracht. Was die Gewährungen angeht, fällt auf, dass es in Wien verhältnismäßig den größten Anteil an negativen Bescheiden gegeben hat. Die bisher ausbezahlte Summe beläuft sich gesamt auf 131,1 Millionen.

Zuwendungen aus dem Familienhärtefonds konnten bis Ende Juni beantragt werden. Geld gab es für Familien, bei denen mindestens ein Kind Familienbeihilfe bezog und bei denen es infolge der Coronakrise zu einem merkbaren Einkommensverlust gekommen war.

"Langer Weg mit vielen Baustellen"

NEOS-Familiensprecher Michael Bernhard meinte in einer schriftlichen Stellungnahme: "Es war ein langer Weg mit vielen Baustellen, doch es scheint so, als hätte unsere Kritik schließlich gefruchtet und die Auszahlung in der Endphase doch noch gut funktioniert." Doch kaum sei ein Problem behoben, tue sich an anderer Stelle schon das nächste auf.

Damit bezieht er sich auf die Familienbeihilfe. Bei dieser komme es nämlich erneut zu langen Warte- und Bearbeitungszeiten bei den Finanzämtern. Die NEOS erreichten seit Monaten unzählige Nachrichten von Familien, die teilweise bereits seit März auf die Zahlungen warteten und nicht ausreichend über den Bearbeitungsstand der Anträge informiert würden. Bernhard fordert Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) nun auf, den Verzögerungen auf den Grund zu gehen.