Hartl ist die reichste Gemeinde in der Steiermark, und die zehntreichste Österreichs. In Kärnten ist Bad Kleinkirchheim auf Platz 1 - österreichweit allerdings nur auf Rang 159. Und: Die drei reichsten Gemeinden Österreichs liegen in Oberösterreich (Sattledt, Pfaffing, Geinberg).

"Reich" ist dabei relativ. Es geht nicht nur darum, wie viel Geld eine Gemeinde auf der hohen Kante hat, sondern wie es um ihre Bonität bestellt ist. Gemessen wird diese aus vier Blickwinkeln:

  • Ertragskraft
  • Eigenfinanzierungskraft
  • Finanzielle Leistungsfähigkeit
  • Verschuldung

Erstellt wird das Ranking von Zentrum für Verwaltungsforschung (KDZ) in Wien, das diese Bewertung der Gemeindehaushalte gemeinsam mit dem Gemeindemagazin "Public" veröffentlicht.

Die Spitzenposition in Kärnten für Bad Kleinkirchheim erklärt sich aus dem Tourismus, jene in der Steiermark aus den Gewerbebetrieben in Hartl, etwa Frutura, von denen etwa auf dem Wege über die Kommunalsteuer die Gemeindefinanzen profitieren. Verschiebungen werden in allernächster Zeit vermutlich auch stark mit den Auswirkungen der Corona-Krise zu tun haben.

Die ersten drei Plätze in der Steiermark:

  • Hartl (Platz 10 österreichweit)
  • Raaba-Grambach (Platz 13 österreichweit)
  • Premstetten (Platz 14 österreichweit)

Im Vorjahr waren Hartl noch auf Gesamtrang 6, auf den Plätzen 2 und 3 folgten Feldkirchen bei Graz (Gesamtrang 19) und St. Veit in der Südsteiermark (Gesamtrang 28).

Die ersten drei Plätze in Kärnten:

  • Bad Kleinkirchheim (Platz 159 österreichweit)
  • Schiefling am Wörthersee (Platz 203 österreichweit)
  • St. Kanzian am Klopeinersee (Platz 214 österreichweit)

Im Vorjahr war Bad Kleinkirchheim noch auf Platz 155, darüber hinaus hatte es nur Feistritz ob Bleiburg mit dem stolzen Gesamtrang 24 unter die besten 250 Gemeinden Österreichs geschafft.

Je größer die Bonität, desto größer auch die Widerstandskraft etwa in der Corona-Krise. Die Corona-Pandemie hinterlässt Mindereinnahmen der Gemeinden in Höhe von rund vier Milliarden Euro.

Mit den Gemeindepaketen des Bundes konnte zwar die größte Liquiditätsnot gestopft werden, doch die Rechnung bekommen sie spätestens 2023 präsentiert, denn die Gemeinden müssen den Großteil des zweiten Gemeindepaketes zurückzahlen, womit das bestehende Problem schlicht in die Zukunft verschoben wurde, erinnert das Zentrum für Verwaltungsforschung. Ins Ranking flossen in der Mehrheit noch die Zahlen bis Ende 2019 ein.

Sollten keine einschneidenden Reformen zur Entlastung der Gemeinden passieren, droht mittelfristig nicht nur ein deutlicher Anstieg der Abgangsgemeinden, sondern auch sinkende Spielräume und Leistungskürzungen.