EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker erklärt seine Wertschätzung gegenüber Angela Merkel so: "Sie ist nicht nur eine Respektsperson, sondern ein liebenswertes Gesamtkunstwerk." Mit Blick auf ein mögliches EU-Amt fügte er im Interview mit der Funke-Mediengruppe hinzu: "Hochqualifiziert wäre sie." Allerdings ende die Wahlperiode in Deutschland erst 2021.

Über einen Wechsel Merkels nach Brüssel wird immer wieder spekuliert. Allerdings hat die Kanzlerin gesagt, sie strebe keine anderen politischen Ämter mehr an. Nach der Europawahl Ende Mai wird Junckers Posten an der Spitze der EU-Kommission neu besetzt, ebenso wie das Amt von Ratschef Donald Tusk.

Juncker pochte darauf, dass die stärkste Partei nach der Europawahl den Kommissionspräsidenten stellt oder zumindest vorschlagen darf. "Ich bin ein großer Anhänger dieses Spitzenkandidaten-Modells", sagte er.

Gegen zweite Amtszeit entschieden

Der luxemburgische Christdemokrat hatte sich gegen eine zweite Amtszeit entschieden. Sein Mandat endet am 31. Oktober. Auf die Frage, was er über sich in den Geschichtsbüchern lesen wolle, antwortete er: "Er hat sich redlich bemüht." Und er fügte hinzu: "Schön wäre vielleicht noch der Zusatz: Er hat einige Dinge in Ordnung gebracht." Zu seinen Plänen sagte er, er werde sich "schriftlich äußern - zu dem, was war, und zu dem, was aktuell passiert".

Spekulationen über einen schlechten Gesundheitszustand wies er erneut zurück.