Eine Selbstverständlichkeit, dass SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner mit ihrer Forderung nach 1700 Euro Mindestlohn - gesetzlich festgelegt - in den eigenen Reihen Applaus erntet. SP-Sozialsprecher Josef Muchitsch zeigte sich begeistert. Auch die Frauenchefin der Partei, Gabriele Heinisch-Hosek, meint, dass 1700 Euro Mindestlohn steuerfrei vor allem für Frauen eine wichtige Maßnahme wäre.

Aber wie kommt die SPÖ-Forderung in den anderen Parteien an? Verärgert zeigen sich die Neos. Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn erinnerte die SPÖ angesichts der Forderung nach steuerfreien Gehältern bis 1.700 Euro brutto an ihre lange Regierungszeit. Hätte die SPÖ nicht "jahrzehntelang mutlos herumgeeiert", sondern bei der Steuerreform vor zehn Jahren die kalte Progression abgeschafft, gäbe es eine solche Steuerbefreiung bereits "ganz automatisch", meinte er in einer Aussendung. 

FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch stieß sich hingegen an der Mindestlohn-Forderung: Diese sei "ein Fall für den Basar nicht umsetzbarer Wahlversprechen". Denn die Gehaltsverhandlungen würden von den Sozialpartnern geführt. Und ein gesetzlicher Mindestlohne würde wohl eher zu sinkenden als höheren Einkommen führen.