Eine 32-jährige Linzerin ist in der Nacht auf Montag bei der Entbindung ihres Babys zu Hause gestorben. Die Frau war zu dem Zeitpunkt alleine im Schlafzimmer. Gegen 1.00 Uhr fand ihr Mann die Tote neben dem Neugeborenen. Die Polizei bestätigte der APA einen entsprechenden Bericht der "Kronen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). Laut Polizeiärztin ist die Frau an Komplikationen bei der Entbindung gestorben. Das neugeborene Mädchen ist wohlauf und wurde auf die Neugeborenen-Intensivstation des Kepler Uniklinikums gebracht.

Frau könnte Schwangerschaft verdrängt haben

Warum die Frau keine Hilfe geholt hat, ist noch unklar. Die "wahrscheinlichste Hypothese" ist laut Patrick Stelzl, leitender Oberarzt für Geburtshilfe am Kepler Uniklinikum Linz, dass die Frau die Schwangerschaft nicht akzeptiert haben könnte. "Das ist eine absolute Rarität und kommt so in Österreich fast nie vor", so Stelzl. Die meisten Frauen würden trotz einer verdrängten Schwangerschaft eine Klinik aufsuchen. Die Frau starb laut Amtsärztin an Komplikationen bei der Geburt, sie dürfte verblutet sein. Als Polizei und Rettung eintrafen, war die 32-Jährige bereits tot. Der Notarzt konnte nur noch den Tod der 32-jährigen Linzerin feststellen. Das Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Linz übernahm die Ermittlungen.

Kein Fremdverschulden

Ob der 34-jährige Vater zum Zeitpunkt der Entbindung außer Haus war oder nur in einem anderen Raum der Wohnung in einem Linzer Mehrparteienhaus, ist noch nicht klar. Die Linzer Polizei schließt jedenfalls jegliches Fremdverschulden aus, heißt es von Sprecherin Barbara Riedl.

Laut Zeitungsbericht hatte die Frau noch zwei weitere Kinder. Wo diese zum Zeitpunkt der fatalen Entbindung waren, ist ebenfalls völlig unklar. Das Rote Kreuz berichtete, dass sowohl der Ehemann als auch die beiden Kinder von einem Kriseninterventionsteam betreut wurden.