Der 18-jährige Oberösterreicher, der nach einvernehmlichem Sex mit einem 15 Jahre alten Mädchen im US-Bundesstaat Florida in Haft sitzt, ist von der örtlichen Polizei vier Stunden lang zum Vorwurf der lüsternen bzw. anstößigen Belästigung vernommen worden. Bei der Befragung sollen weder ein Anwalt noch ein Dolmetscher dabei gewesen sein, berichtete die Tageszeitung "Österreich" (Samstag-Ausgabe).

Das Blatt veröffentlichte ein Interview, das ein Reporter mit dem im Gefängnis in Sarasota einsitzenden Jugendlichen geführt hat. Die polizeiliche Vernehmung sei "furchteinflößend" gewesen, die Beamten hätten so schnell geredet, dass er nicht alles verstanden habe, schilderte der Bursch, der erst vor wenigen Wochen 18 geworden ist.

Furchteinflößende Haftbedingungen

Der junge Oberösterreicher wurde mittlerweile in einen Mehrpersonen-Haftraum verlegt, nachdem er seinen Angaben zufolge von seinem ersten Zellengenossen im Schlaf geschlagen wurde. Die Haftbedingungen seien jetzt "ein wenig besser", man müsse aber "sehr vorsichtig sein", erzählte der 18-Jährige, der sich offenbar weiter fürchtet.

Der dem Burschen beigegebene Rechtsbeistand soll unterdessen laut "Österreich" eine Gerichtsverhandlung vor Geschworenen verlangt und das Angebot eines mit einem Schuldeingeständnis verbundenen verkürzten Verfahrens abgelehnt haben. Offizielle Bestätigung lag dafür keine vor. Die Medienstelle des Außenministeriums, das sich des Schicksals des 18-Jährigen angenommen hat, war für die APA seit Freitagnachmittag nicht erreichbar. Wiederholte Bitten um telefonische Rückmeldung blieben unbeantwortet.