Blendend. Kurz hebe ich die Hand und beschatte meine Augen, obwohl die Sonnenbrille nach der Anfahrt aus dem rund 80 Kilometer entfernten Wien noch auf der Nase sitzt. Die Sonne senkt sich gerade wie eine Feuerkugel über die pannonische Tiefebene, als ich mit dem Hoteltaxi auf das Feriendorf „Vila Vita Pannonia“ zufahre. Zwischen Wald und Salzlacken liegt die insgesamt rund 200 Hektar große Anlage mit Hotel und Bungalows an den Ausläufen des Nationalparks Neusiedlersee-Seewinkel. Kein Wunder, dass mich die Sonne begrüßt. In Europa scheint sie nirgendwo so viele Stunden wie in dieser Region.
Auftritt der Störche
Später beim Abendessen im lauschigen Hof des Restaurants landet man buchstäblich im Burgenland. Erwin und Edwina, das Storchenpaar des Hauses, ziehen ihre Kreise über unseren Köpfen. Buchen kann man diese Vorstellung allerdings nicht. Wer nicht das Glück hat, die Tiere in Aktion zu sehen, kann sie und ihren Nachwuchs aber via Live-Kamera am Nest 24 Stunden am Tag beobachten. Viel Gefieder zu sehen gibt es aber auch abseits der Storchengasse 1. Mehr als 300 Vogelarten sind im angrenzenden Nationalpark beheimatet.

Am Abend ist beim Blick vom Haus am Wasser auf den Steg von den gefiederten Freunden nichts mehr zu sehen. Dafür wird es laut. Froschbrigaden liefern den ankommenden Gästen der Seeresidenzen ein Einstandskonzert. 20 luxuriöse Refugien reihen sich wie Perlen einer Kette an das Ufer des hauseigenen Badesees. Auf zwei Etagen bleibt dort kaum ein Wunsch unerfüllt.

Steg ins Glück
Morgens dann wieder die Sonne, die noch im Bett mit Blick auf den See die Nase kitzelt und zur Tagwache ruft. Schlafen will man in dieser traumhaften Kulisse sowieso nicht, viel zu viel Schönes gibt es zu sehen und zu tun. Der hauseigene Badesteg birgt die Erfüllung jedes Urlaubsklischees: aufwachen mit einem Sprung ins Nass. Gemütlich zieht man noch vor dem Frühstück ein paar Runden und hält auf der kleinen Insel im See ein Tratscherl mit dem Nachbarn von Residenz Numero 10. Geselligkeit findet, wer sie sucht, ebenso wie Ruhe und Erholung.

Mit dem Leihrad geht es nach dem Frühstück auf Tour durch das autofreie Gelände. Im älteren Teil des Resorts bedecken handgedeckte Schilfdächer die heimeligen Bungalows und versprühen dabei echten burgenländischen Dorfcharakter. Dazwischen lädt ein knorriger Kirschbaum zum Strecken und Kosten ein.
Ein paar Pedaltritte weiter warten geduldige Ponys darauf gestreichelt zu werden. Für die eigentliche tierische Attraktion muss man noch ein paar Meter weiterfahren: weiße Barockesel. Sie sind eine Leihgabe des Nationalparks, stoisch halten sie in ihrer weitläufigen Koppel Besuchern und Blitzlichtgewittern stand.

Einen Steinwurf entfernt, gleich hinter den Residenzen am See, werfen die „Pannonia Hills“ ihren Schatten – in burgenländischer Manier wohlgemerkt kleine. Dennoch sind die 23 Hügel große Paradiese für Tausendblütenstrauch, Klatschmohn, Steinklee, Färberkamille, Edeldistel und Wildrosen.

Seit den Anfängen im Jahr 1993 wird im „Vila Vita Pannonia“ Nachhaltigkeit großgeschrieben. Nahezu energieautark funktioniert die Ferienanlage, die mit Betrieben aus der Region zusammenarbeitet. Seewinkler Gemüse, vielfach prämierte Weine, feine Fische, lokale Fleisch- und Nudelspezialitäten, Fruchtsäfte und Edelbrände, ja selbst Reis, Gin, Rum, Whisky und Bier werden in Pamhagen hergestellt. Also genügend Zeit zum Genießen einplanen.