Plastikhandschuhe an den Händen von Mitarbeitern an der Wursttheke werden bald der Vergangenheit angehören: Eine Schwerpunktaktion will die umwelt- und hautschädlichen Handschuhe bis 1. Mai durch saubere Hände und geeignete Werkzeuge (Gabeln, Zangen, Folien) ersetzen. Die Initiative geht von Arbeitsinspektorat, Wirtschaftskammer und AUVA aus: „Wir kämpfen seit Jahren darum“, sagt Anka Lorencz von der Bundesinnung für Lebensmittelgewerbe. Einweghandschuhe seien nicht dafür gedacht, den ganzen Tag getragen zu werden - die Folge waren Ekzeme, die Mitarbeiter unter den Handschuhen entwickelten.

Mittlerweile haben Studien gezeigt: „Handschuhe bringen keinen Hygienevorteil“, sagt Franz Allerberger von der Agentur für Lebensmittelsicherheit. Vielmehr würden „Handschuhe falsche Sicherheit vorgaukeln“, sagt Andrea Grisold vom Hygieneinstitut der Med Uni Graz. Denn Keime können von Handschuhen genauso übertragen werden wie von „nackten“ Händen.

Klare Trennung

„Der Ansatz, dass die Hände regelmäßig gewaschen und Gabeln benutzt werden, ist hygienisch einwandfrei“, sagt Grisold. Ein absolutes No-Go sei jedenfalls, dass man ohne Händewaschen von rohem Fleisch zu Wurst wechselt - so könnten krank machende Bakterien wie Salmonellen oder Campylobacter übertragen werden. Beim Umgang mit rohen Waren sollen weiterhin Handschuhe zum Einsatz kommen - und auch, wenn Kunden es ausdrücklich wünschen. Wurst und Fleisch müssen laut Grisold strikt getrennt sein - ebenso wie Lebensmittel und Geld, das beim Kassieren durch die Hände der Mitarbeiter geht.

„Wir sagen den Mitarbeitern, wascht so oft wie nötig eure Hände“, sagt Lorencz. Dass man sich nach einer Pause die Hände wäscht, müsse auch selbstverständlich sein, sagt Allerberger.

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