Leicht gehabt haben sie es noch nie, leichter wird es auch nicht werden, aber mit ziemlicher Sicherheit wollen sie das auch nicht: Jugendliche, die auf Heavy Metal stehen. Das war und ist gelebtes Außenseitertum, noch mehr in Instagram-Zeiten, wo selbst beim Kult um das Äußere ein gestandenes Metal-Outfit eher nicht als der heißeste Scheiß durchgeht. Hunter (Adrian Greensmith) und Kevin (Jaeden Martell) wissen nur zu gut, wovon hier die Rede ist. Um dann doch irgendwie an ihrer Highschool berühmt zu werden, bleibt nur noch der Bandcontest.

Wobei, stop! Eine Metalband mit nur zwei Metalheads? Eher nicht, also doch noch im Außenseiterteich fischen und eine Cellistin anwerben. „Metal Lords“ auf Netflix ist ein Coming-of-Age-Klassiker mit viel Augenzwinkern und – was sonst? – zartem Liebeswerben, das wiederum die Reißfestigkeit gewachsener Freundschaften hart auf die Probe stellt. Das Drehbuch stammt von D. B. Weiss, der mit David Benioff als Showrunner von „Game of Thrones“ fungierte. 2019 wechselte das Duo von HBO zu Netflix. Beide sind auch Produzenten des Films. Und es scheint von allen Beteiligten ein Herzensprojekt zu sein, das ans Herz geht. Musikalischer Mastermind ist der Supergitarrist Tom Morello („Rage Against the Machine“) himself.

Gerade für Streamingdienste gehören Coming-of-Age-Serien zum Pflichtprogramm. Der Goldstandard ist hier „Stranger Things“, der erste Teil der vierten Staffel der Mystery-Serie um Jugendliche einer Kleinstadt startet am 27. Mai. Auch auf sehr sympathische Art rebellisch sind die „Reservation Dogs“ (Disney+), vier Jugendliche aus einem Indigenen-Reservat in Oklahoma. „Sex Education“ (Netflix) und „How to Sell Drugs Online (Fast)“ (Netflix) halten das, was sie versprechen.