Lancon ist Überlebender des Attentats auf das Pariser Satiremagazins "Charlie Hebdo" im Jänner 2015. Seine Erinnerungen daran verarbeitet er auch in seinem jüngst in deutscher Übersetzung erschienenen Buch "Der Fetzen".

"Schreiben lässt sich bei ihm als Akt des Widerstandes begreifen, als ein ermutigendes Signal auch für andere Autoren, das jede Leserin, jeden Leser ergreift und tief bewegt", sagte Nestmeyer in einer Mitteilung der Schriftstellervereinigung. Lancons Haltung der Selbstreflexion statt blindwütiger Empörung sei vorbildlich für alle.

Der Kesten-Preis würdigt Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise für verfolgte und inhaftierte Schriftsteller und Journalisten einsetzen. Frühere Preisträger waren unter anderem Günter Grass, Anna Politkowskaja und Liu Xiaobo. Das Preisgeld übernimmt das hessische Kunstministerium. Die Auszeichnung wird am 7. November in Darmstadt verliehen.