"Es hat uns alle völlig unerwartet erwischt. Es gab keine Warnung, nichts", sagt ein Einheimischer völlig geschockt. Er meint die Tragödie im Bezirk Wolfsberg: Im Freizeitzentrum St. Andrä hat ein kurzes, aber enorm heftiges Gewitter mit Sturmböen am Donnerstag gegen 15.30 Uhr mehrere Bäume entwurzelt. Die Folgen sind fatal: Laut Waltraud Dullnigg, Sprecherin der Landespolizeidirektion Kärnten, und dem Roten Kreuz wurden dabei zwei einheimische Mädchen im Alter von vier und acht Jahren getötet sowie 13 Personen zum Teil schwer verletzt, berichtete Bezirkshauptmann Georg Fejan. Darunter fünf weitere Kinder. Vielleicht zehn Minuten hatte das Unwetter gedauert, und nur wenige Sekunden jene Böe, die Bäume umwarf. Im gesamten Ortsgebiet von St. Andrä und auch in der Freizeitanlage an dem kleinen Badesee.

Die Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Das Rote Kreuz hatte laut Sprecherin Melanie Reiter sämtliche verfügbaren Kräfte im Einsatz. Darunter zwei Notarzteinsatzfahrzeuge, neun Rettungstransportwägen und zwei Hubschrauber. Es wurde Bezirksalarm ausgelöst. Die Lavanttaler Kräfte wurden dabei von Kollegen aus Völkermarkt, Klagenfurt und St. Veit unterstützt. Ein Großaufgebot an Polizei und Feuerwehr war ebenfalls am Unglücksort. 45 Sanitäterinnen und Sanitäter waren ebenso im Einsatz wie 71 Mitglieder der Wasserrettung, Polizei und fünf Feuerwehren, die zwei Personen befreiten, welche unter Bäumen eingeklemmt waren.

Die Pressekonferenz der Einsatzkräfte vor Ort:

Suchaktion im See

Auch sämtliche Wasserrettungen vom Lavanttal bis nach Pörtschach hatten sich vor Ort eingefunden. Taucher haben das Wasser abgesucht, denn es wurde Kleidung gefunden, die vor Ort niemandem zugewiesen werden konnte. Nach einer bangen Stunde konnte aber Entwarnung gegeben werden. Im See wurde niemand gefunden.

"Die Situation in der Freizeitanlage ist dramatisch. Überall liegen Bäume, die Menschen sind geschockt und verzweifelt", schildert ein Lavanttaler. Ähnlich auch Wolfsbergs Bürgermeister Hannes Primus: "Bittere Stunden. Der Großraum Wolfsberg gleicht nach dem heftigen Sturm teilweise einem Schlachtfeld", schreibt er auf Facebook.

Auch Bundespräsident Alexander van der Bellen meldete sich auf Facebook zu Wort: "Eine unermessliche Tragödie ist, dass bei den Unwettern zwei Kinder gestorben sind. Das macht mich zutiefst betroffen. Meine Gedanken sind bei den Familien und Freundinnen und Freunden der Kinder."