In Slowenien wird der Corona-Lockdown vor Weihnachten teilweise aufgeweicht. Ab Dienstag bis zum 23. Dezember dürfen im ganzen Land wieder Friseur- und Kosmetiksalons, Blumenhandlungen, Reinigungen und Autowaschanlagen offen haben, auch der öffentliche Verkehr wird wieder anlaufen, wie die Regierung am Sonntagabend beschlossen hat. In vier Regionen mit der besten epidemiologischen Lage werden zusätzlich Bekleidungs-, Schuh- und Sportgeschäfte sowie Autohäuser wieder öffnen.

Ausnahme nur mit Corona-App

In Zentralslowenien mit der Hauptstadt Ljubljana, den Regionen Gorenjska im Norden, Goriska im Westen und in der Küstenregion werden sich die Bewohner frei zwischen den Gemeinden in der jeweiligen Region bewegen dürfen, allerdings nur, wenn man die Corona-App installiert hat. Die Regierung machte damit die sonst freiwillige App zur Bedingung für die Ausnahme vom geltenden Bewegungsverbot zwischen den Gemeinden. Einige Rechtsexperten bezweifeln, dass es eine entsprechende Rechtsgrundlage dafür gibt, die Bewegungsfreiheit an die App zu knüpfen. Rund 208.000 Slowenen haben bisher laut offiziellen Angaben die Corona-App installiert.

Skigebiete teilweise geöffnet

Lockerung gibt es auch bei den Einschränkungen für die Skigebiete. Die Regierung erlaubt den bisher verbotenen Betrieb von Gondeln, Seilbahnen mit größeren Personenkapazitäten bleiben jedoch vorerst zu. Der Zugang zu einigen Skigebieten war bisher wesentlich behindert bzw. unmöglich. Nur wenige slowenische Skigebiete hatten vergangene Woche den Betrieb aufgenommen. Für Skigebiete, die nicht in den Ausnahmeregionen liegen, gilt nach wie vor die Einschränkung, dass nur die Einwohner der Gemeinde, wo das jeweilige Skigebiet liegt, dort Skifahren dürfen.

Nach wie vor hohe Zahlen

Trotz strengen Corona-Restriktionen, die in Slowenien seit fast zwei Monate gelten, verzeichnet das Land nach wie vor hohe Corona-Zahlen. Gemessen an der Einwohnerzahl hat Slowenien derzeit die weltweit höchste Todesrate. Laut Aufstellung der Datenplattform "Our World in Data" nimmt das Zwei-Millionen-Land im Sieben-Tage-Schnitt mit 22 Todesfällen pro Million Einwohner den ersten Platz ein (Stand 13. Dezember). Auch bei Neuinfektionen gehört Slowenien mit 722 Neuinfektionen pro Million Einwohner zu den Ländern mit den weltweit höchsten täglichen Infektionsraten. Zum Vergleich: Österreich hat demnach zehn Todesfälle und rund 300 Neuinfektionen pro Million Einwohner.

Verschärfungen in Italien zu den Feiertagen

Nachdem es am Wochenende zu Menschenansammlungen in den Stadtzentren für Weihnachtseinkäufe gekommen ist, denkt die italienische Regierung über neue Restriktionen nach. Nicht ausgeschlossen wird, dass an den Feiertagen ganz Italien zur roten Zone erklärt wird. Restaurants könnten jedoch mit Einschränkungen bis 18.00 Uhr offen halten, berichteten italienische Medien. Bewohnern von Gemeinden unter 5.000 Einwohnern soll an den Weihnachtsfeiertagen Bewegungsmöglichkeiten innerhalb von 30 Kilometern gewährt werden, erwägt die Regierung.

Einschränkungen auch in London

London steht angesichts eines starken Anstiegs der Virus-Fallzahlen voraussichtlich eine Verschärfung der Corona-Einschränkungen bevor. Es sei wahrscheinlich, dass die höchste Stufe des kürzlich eingeführten Frühwarnsystems ausgerufen werde, berichtet die BBC. Derzeit gilt in der britischen Hauptstadt die zweithöchste Stufe. Eine Status-Überprüfung ist für den 16. Dezember vorgesehen.

Eine Verschärfung würde bedeuten, dass etwa Bars und Restaurants, die derzeit noch unter bestimmten Bedingungen öffnen können, schließen müssen und nur noch Liefer- beziehungsweise Abholdienste anbieten dürfen. Auch Zusammenkünfte werden strenger reguliert.