Wegen sinkender Corona-Zahlen dürfen in vielen Regionen Italiens die Restaurants und Bars ab Sonntag wieder öffnen. Rund fünf Wochen nach der Einrichtung von drei Risikozonen und eines Teil-Lockdowns ist die Zeit der Roten Zonen dann zunächst vorbei.

Vielmehr gehören die anfangs stark betroffene Lombardei im Norden und Kalabrien im Süden sogar wieder zu den Gelben Zonen mit geringem Risiko. Gesundheitsminister Roberto Speranza hatte außerdem am Freitag in Rom angeordnet, dass die Abruzzen als letzte Rote Zone in die mittlere, orange Kategorie wechseln.

Damit wird der Alltag für viele Italiener vorübergehend etwas einfacher. Denn in den Gelben Zonen dürfen - anders als in den beiden anderen Risikogebieten - die Lokale tagsüber wieder öffnen. Und die Menschen dort können ihre Wohnorte wieder frei verlassen. In ganz Italien müssen die Lokale allerdings weiter um 18.00 Uhr für Gäste schließen. Und ab 22.00 Uhr gilt eine Ausgangssperre bis zum frühen Morgen, für die es nur wenige Ausnahmen gibt.

Die Behörden in dem 60-Millionen-Einwohner-Land hatten am Freitag gut 18.700 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Das waren mehr als 5.000 weniger als vor einer Woche. Der sogenannte R-Wert für sieben Tage lag in der Woche bis zum 6. Dezember bei 0,82. Der R-Wert zeigt an, wie viele Menschen ein Infizierter durchschnittlich ansteckt. Sinkt er unter 1, gibt es weniger Neuinfektionen, die Epidemie läuft aus.

Trotzdem warnten Experten am Samstag vor zu frühem Optimismus. Der Chef des nationales Gesundheitsinstituts ISS, Silvio Brusaferro, sagte in Rom: "Die Zahl der Neuinfektionen ist immer noch bedeutend." Gesundheitsminister Speranza betonte ebenfalls Samstag, er blicke mit Sorge auf die Weihnachtszeit. Die Regierung hat ab 21. Dezember strenge Reisebeschränkungen für die Festtage erlassen.

Einige Regionen fordern jedoch Lockerungen und mehr Ausnahmen.