Bei der Suche nach einer seit einer Woche in einer thailändischen Höhle vermissten Buben-Fußballmannschaft gibt es mittlerweile etwas Hoffnung. "Die Situation ist heute besser als gestern und vorgestern", sagte der Gouverneur der Region Chiang Rai, Narongsak Osottanakorn, am Samstag. Wenn es auch bisher noch keinen Kontakt mit den Verschollenen gegeben habe, machten die Suchkräfte Fortschritte.

Taucher der US-Eliteeinheit Navy Seal seien in die Nähe der Stelle vorgedrungen, wo die zwölf Buben und ihr Trainer vermutet würden, sagte Osottanakorn. Taucher hatten diesen Punkt vor ein paar Tagen bereits einmal erreicht, waren aufgrund von starken Strömungen jedoch zur Umkehr gezwungen worden.

Wasser zurückgegangen

Trotz andauernder heftiger Regenfälle in der Grenzregion zu Myanmar und Laos konnten mit Hilfe einiger dutzend Pumpen mehrere Kammern der Höhle geleert werden. "Das Wasser ist deutlich zurückgegangen", sagte Osottanakorn. Der Einsatz von schwerem Bohrgerät hat bisher allerdings wenig Erfolg gebracht. Es bestand die Gefahr, dass die Höhlendecke unter dem tonnenschweren Bohrer einstürzt.

Am siebenten Tag der Suche wuchsen zudem die Sorgen um die Überlebenschancen der Buben und ihres 25-jährigen Trainers, die ohne Nahrung und Licht waren. Die Gruppe hat vermutlich Zugang zu Trinkwasser, aber Experten warnten davor, Abwässer nahegelegener landwirtschaftlicher Betriebe könnten gefährliche Chemikalien oder Bakterien enthalten.

Die Gruppe hätte zwar keine Nahrung, aber junge, athletische Buben könnten "problemlos einen Monat oder eineinhalb" ohne auskommen, sagte Anmar Mirza von der Nationalen Höhlenrettungsbehörde der USA. Das größte Problem sei wohl ihre mentale Verfassung, "denn sie wissen nicht, wann sie gerettet werden könnten", sagte Mirza.

Insgesamt sind rund tausend Einsatzkräfte von Armee, Polizei und Grenzschutz rund um die Uhr an der Suche nach den zwölf Buben im Alter zwischen elf und 16 Jahren und ihrem 25-jährigen Trainer beteiligt. Die Fußballmannschaft hatte am vergangenen Samstag einen Ausflug in die Höhle gemacht. Heftige Regenfälle ließen dann das Wasser in der Höhle so ansteigen, dass der Hauptausgang unpassierbar wurde.