Obwohl es immer mehr Fahrzeuge auf den Straßen gibt, ist die Zahl der Verkehrstoten nach UN-Angaben seit Jahren konstant. Seit 2007 sterben jedes Jahr weltweit 1,25 Millionen Menschen bei Verkehrsunfällen, wie aus einer am Montag in Genf veröffentlichten Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervorgeht.

Bei der Sicherheit im Straßenverkehr gibt es allerdings eine wachsende Kluft zwischen reichen und armen Ländern. "Der Tribut, den tödliche Verkehrsunfälle fordern, ist inakzeptabel hoch - besonders unter armen Menschen in armen Ländern", sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan zur Veröffentlichung des dritten "Weltberichts zur Sicherheit im Straßenverkehr".

Anstrengungen für mehr Verkehrssicherheit würden Früchte tragen und zu einer Reduzierung folgenschwerer Unfälle führen. Doch Länder, die dafür kein Geld ausgeben könnten oder wollten, hätten weit mehr Unfalltote als andere zu beklagen.

Seit Jahren sind laut WHO Fußgänger, Fahrrad- und Kradfahrer im Straßenverkehr am stärksten gefährdet - sie machen die Hälfte aller Unfalltoten aus. Dennoch würden vielerorts beim Straßenbau immer noch allein die Bedürfnisse des Autoverkehrs berücksichtigt, kritisierte Chan.

Afrika besonders gefährlich

Rund 90 Prozent der weltweit 1,25 Millionen Todesfälle im Straßenverkehr ereignen sich laut WHO in Ländern mit geringen bis mittleren Einkommen, auch wenn dort nur 54 Prozent aller Fahrzeuge unterwegs sind. "Afrika ist weiterhin die Region mit der höchsten Rate an Verkehrstoten, während sie in Europa am niedrigsten ist."

Zu den "Klassenbesten" unter den europäischen Ländern gehören Schweden (mit 2,4 Verkehrstoten auf 100.000 Einwohner), die Schweiz (3,3), die Niederlande (3,4) und Spanien (3,7). Mehr Unfalltote als in Österreich (5,4) gab es laut der Studie unter anderem auf den Straßen Italiens (6,1) sowie Griechenlands (9,1) und Polens (10,3). In China fielen dem Straßenverkehr 2013 statistisch gesehen 18,8 von 100.000 Einwohnern zum Opfer, in den USA waren es 10,6

Anstieg in Österreich

In Österreich wird für heuer erstmals seit Jahren wieder ein Anstieg der Zahl der Verkehrstoten erwartet. Bis 18. Oktober starben hierzulande insgesamt 392 Menschen im Straßenverkehr. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 360, 2013 starben bis Mitte Oktober insgesamt 377 Menschen.